Herbstferien 2006 im Baltikum mit einer Schülerin, die auf meine Website gestoßen war und einmal basisreligion erleben wollte. Näheres dazu unter www.basisglaube.de (vor allem unter Vorwort 5).

Sie hatte ja im Winter 2005/06 meine Website gefunden und war schon im folgenden Sommer mit Schwester auf Tour und wollte nun einmal eine Fahrt alleine mitmachen - eben mit dem Verfasser des Konzepts basisreligion.

Und ich meine doch, es war für beide eine schöne Fahrt! Der Bericht ist hier allerdings gekürzt, klar, keine Fotos von dem Mädchen!

Es bot sich eine Flugreise an, ach ja, der günstige Preis bei ryanair war sozusagen die Idee für diese Fahrt, für beide hin und zurück um die 100 Euro - inklusive Falträder.


Riga:


Der erste Ausflug ging in die Petri-Kirche und auf den Turm, von oben herrlicher Rundblick. Der Fluss ist die Düna, die Letten nennen ihn Daugava


Und nach zwei Übernachtungen, eine in einer Jugendherberge und eine in einem Studentenwohnheim (wir haben mal ausprobiert, was so angeboten wird, na ja, relativ teuer ist alles, Frankreich ist billiger, vor allem auch dank Formul 1) ging´s dann in Richtung Reval, der Hauptstadt Estlands - oder wie die Esten sagen "Talinn". Im Grenzdorf  Ainazi (gesprochen Ainaschi) kamen wir bei einer Familie unter, ansonsten war dort alles "tot", keine Saison mehr.
 

Sehr einladend sieht die Ostsee nicht aus, aber es ist ja Herbst

 

Offenbar machen hier viele (Jugend-)Gruppen Ferien, Platz für Gesprächskreise

 

Zwischen Lettland und Estland ist noch eine richtige Grenze

 
Reval:

Reval hat eine wunderschöne weitgehend sogar mittelalterliche Altstadt, alles ist fast ein Museum. Anders als in Riga und auch in den meisten Städten sonst wurde die neue, heutige Stadt nicht in die alte Stadt hineingebaut, sondern daneben.

Hier wird die Erde umgewühlt

Blick auf Riga

Wir haben für ca 9 Euro eine 6-Stunden-Dauerkarte für die Sehenswürdigkeiten gekauft, also rein in so viele Museen, wie möglich! Etwa in eine Gesundheitsmuseum, in ein Naturmuseum....
 

Rückreise über die alte Universitätsstadt Dorpat (heute Tartu) nach Riga.
 
 

Universität von Dorpat






In der Akademie von Dorpat (oder Tartu, wie die Esten die Stadt nennen) gibt es ein Museum mit Gipsabdrücken klassischer Bildhauerwerke (Gipskopien von römischen Marmorkopien von verlorenen griechischen Bronzewerken). Ich war ganz aus dem Häuschen, auch in Braunsberg/Ostpreußen gab es so ein Gipsabdruckmuseum - leider ging im Krieg alles verloren. Doch noch etwas anderes: Ich bin natürlich gerne Lehrer und so konnte ich Julia gleich an Modellen erklären, warum die griechischen Bildhauer die Männer nackt, die Frauen aber bekleidet dargestellt haben. Nackt steht nämlich für Emanzipation und Menschsein. Und in dieser griechischen Männergesellschaft waren das eben nur die Männer, die Frauen konnte man sich nur als Besitztum vorstellen - vom Vater, vom Ehemann oder von sonst wem, daher sind sie verhüllt, außer manchmal Göttinnen, die sind eben doch etwas Besonderes (nach Ernest Borneman, "Das Patriarchat").

Blick aus dem botanischen Garten (Gewächshaus)

Im botanischen Garten





Weiterfahrt zuerst einmal mit der Bahn: auf russischer Breitspur.  



Der Bahnhof von Dorpat hat wohl einmal gebrannt.  (Bilder demnächst)



Von Riga aus machten wir einen Ausflug zum Schloss Ruhental, dem Versailles des Baltikums. Die Letten nennen es Rundäle.
 

Ruhental (oder eben Rundäle) liegt mitten in Wiesen.

Ruhental von hinten - es gibt hier einen wunderschönen Rosengarten.



Und wieder zurück in Riga:




Gedenkstätte der zerstörten Synagoge, in die 300 wahllos aufgegriffene Juden eingesperrt wurden und die dann angezündet wurde.

Leider war die Fahrt mit den Falträdern zum vom ADAC empfohlenen Automuseum doch etwas weit (besser wäre der Bus 21 gewesen), aber das Museum hat sich schon gelohnt:



Breschniew war ein begeisterter Autofahrer, aber er fabrizierte auch Crashs, hier einer seiner Crashs in Russland. Wir wissen ja auch von einem auf dem Petersberg mit einem gerade von der Firma geschenkten Mercedes.

Es ist nicht leicht, Fotos ohne das Mädchen zu bringen, ich hatte nicht daran gedacht, auch solche zu machen, hier aber mal der Kühler eines Horch...

Kradkettenfahrzeug für drei Soldaten der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg, nach dem Krieg gefunden und liebevoll restauriert.
 

Ach ja, wir fanden eine Methode, die reichlich hohen Quartierpreise wenigstens etwas zu drücken:  Erst mal nur eine Nacht bezahlen und am nächsten Tag dann die zweite Nacht (und eventuell auch die folgenden Nächte) herunterhandeln. Ich habe den Eindruck, dass solches Handeln sogar üblich ist.

Hinter den Zeppelinhallen der Deutschen aus dem 1. Weltkrieg (sie standen allerdings ursprünglich woanders, die Letten haben sie ab- und umgebaut und Markthallen draus gemacht) hinter dem Bahnhof sind die eher günstigen Quartiere, so eine Art private Jungendherbergen.
 

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