Eine Woche Rom - Ende Januar 2007 - mit zwei früheren Kollegen.

(Die Flughafenverbindung und die Angaben zu den Restaurants wurden im Januar 2010 aktualisiert.)

Noch im vorigen Jahr war ein Angebot im Internet mit günstigen Flügen - auch nach Rom - warum also nicht?  Um diese Zeit würde es dort nicht so voll sein - und vermutlich auch günstiger. Und es kam nicht nur Maria mit, sondern auch Bernd, ein alter Romspezialist.

Eigentlich hatte ich vor, dass wir einmal einen Klosterurlaub machen, ich erinnere mich, dass ich vor knapp 40 Jahren mit einem Kloster sehr zufrieden war, doch war es einerseits schwierig, in dem Klosterführer aus dem Herderverlag ein geeignetes Kloster zu finden, und dann waren nach den ersten Eindrücken die Preise einfach zu hoch. An Ort und Stelle informierte ich mich in einer Unterkunft nördlich des Piazza Navona, die mir eine frühere Kollegin genannt hatte, es gab nur noch ein Vierbettzimmer, und die wollten 130 Euro pro Nacht, also uninteressant. Von den Hotels, die ich so im Internet fand - ich hatte schließlich ein paar Seiten mit Hotels gefunden, die nicht online zu buchen waren, und mir diese Seiten auch ausgedruckt - schienen einige ja preislich sehr attraktiv (Doppelzimmer ab 20 Euro), doch wo lagen die, wie würden die aussehen, war da überhaupt noch etwas frei? Jedenfalls war mir letztendlich alles zu mühsam, und ich überzeugte meine Reisegefährten, ohne Buchung zu fahren und vor Ort zu suchen, vielleicht würde es etwas Passables im Zentrum geben? Schließlich konnten meine Reisegefährten ja mit unseren Sachen in einem Café warten, während ich suchte. (Anmerkung: Vielleicht gibt es beim Italienischen Fremdenverkehrsamt noch diesen Rom-Hotelführer, wie ich ihn von 1988 kenne?)

Der Flug war dagegen unproblematisch, mit Ryanair ab Düsseldorf-Weeze (in einem Dorf in der Nähe - in knapp 3 km Entfernung vom Flughafen - kann ich erfahrungsgemäß gut und umsonst parken) nach Rom-Ciampino inklusive Gepäck (für Maria und ich also auch mit unseren Falträdern) und Transfer zum Bahnhof Termini für 48 Euro pro Person, was will man mehr? (Anmerkung: Auch wenn man nicht im nächsten Dorf parkt, ist das Parken in Weeze durchaus günstig, 5 Euro pro Tag bis zum Höchstpreis von 30 Euro.) Inzwischen kenne ich die wohl beste Methode, um vom Flugplatz Rom-Ciampino ins Zentrum von Rom zu kommen (also auch zum Bahnhof "Termini"): Alle 40 min fährt vom Flugplatz ein Bus für 1,20 € zur Metrostation ANAGNINA (Dauer um die 20 min), und von dort gehen laufend Züge ins Zentrum, nach Termini etwa 20 min (für 1 €, man kann auch schon die Wochenkarte für 16 €, die auf allen Verkehrsmitteln also Metro, Bussen, Straßenbahnen gilt, benutzen. Man kann sie am Flughafen kaufen.) . Die Abfahrtszeiten stehen ganz groß an den Abfahrtsstellen der Busse - auch am Flughafen für die Rückfahrt!

In Rom erwies sich die Idee mit dem Hotel im Zentrum als Schnapsidee, erstens gibt es dort kaum Hotels, und zweitens sind die, die ich fand, preislich für uns unattraktiv, so ab 150 Euro pro Nacht... Die geeigneten Hotels sind dagegen eher um dem Bahnhof Termini, also sollte man hier eins nehmen, und von der Lage her sind die auch für "Fußgänger" nicht ungünstig, erstens gibt es ab Bahnhof Termini sowieso Busverbindungen nach überall hin und manches kann man auch von hier gut zu Fuß erreichen, ganz in der Nähe bei uns war etwa die Kirche "Sta. Maria Maggiore", dahinter dann bald "S. Martino in Monti" und dann Kaiser Neros "Domus Aurea" (leider konnten wir nicht hinein, nach einem Artikel der WELT vom 31. 1. 2007 wird die Anlage gerade aufwendig restauriert, den Artikel kann ich allerdings nur im Ganzseitenarchiv finden unter http://www.welt.de/z/pdfarchiv/index.php im Feuilleton auf S. 28) in einem Park und die Kirche "S. Pietro in Vincoli" (St. Peter in den Fesseln - die sind dort auch noch in einem Schrein) mit dem Moses von Michelangelo und das Kolosseum. Und auf der anderen Seite die Kirche "Sta. Maria degli Angeli" mit den Thermenmuseen und "Sta. Maria Vittoria" mit der hl. Theresa von Avila in der Glaubensekstase von Bernini. Und dann ist da auch noch die Kirche "S. Carlo alla Quattro Fontane" von Borromini und der Palazzo (oder die Galerie, oder das Museum) Barberini mit einigen Carravaggios...

Zu den Restaurants: Im Internet fand ich die "Hosteria Unione Sarda" in der Via Basento 74, hochgelobt von einem, der dort sogar seinen 21. Geburtstag gefeiert hatte, doch ich war enttäuscht, erstens war es kaum zu finden, weil schlecht beschrieben und auch die falsche Busstation war angegeben (Piazza Fiume, in Wirklichkeit mindestens eine weiter), dann war es eher leer - und wirklich günstig war das Lokal nun auch wieder nicht. O. k., das Essen war gut und woanders wäre das Essen sicher teurer gewesen, doch es war nicht das, was ich von einem günstigen Restaurant in Rom erwarte, also nichts originelles Römisches. Vermutlich war das mal anders, denn der 21jährige schrieb "man zahlt einen Preis" - und das war es dann auch. Jedenfalls finde ich, ein günstiger Preis kann durchaus Kennzeichen für etwas wirklich Authentisches sein ("wie bei Mutti"), denn der könnte heißen, dass dort gerade auch "normale Bürger" hingehen - und nicht wegen eines "besonderen Anlasses", sondern "einfach so"! Und das war in diesem römischen Restaurant nun wirklich nicht der Fall! (Ich erinnere mch an "unser" kleines Restaurant in Santiago d. C. - oh, da gingen gerade auch Rentner zum Essen hin, mittags und abends - und wie wir sahen, regelmäßig!) Wenn jemand so ein Restaurant in Rom kennt, bitte melden! Vorerst habe ich eines gesehen (ich meine eine Bar) in der Via Volturno gegenüber dem Bahnhof Termini, auf der Rückseite der Diokletianthermen, also hinter der Kirche Sta Maria Degli Angeli: Die hatten ein Menü für 11,50 €, und als Hauptgang gehörte dazu, was es als Tagesessen gibt. Und Wein inklusive, also das klang alles gut...

Anmerkung: Die größeren Bilder stammen von der Fahrt im Januar 2010.

Neptun (?) im Zentrum des Brunnens auf der Plazza Republica

Wunschtraum oder Wirklichkeit in der neueren Zeit? Die Frauenskulpturen sprühen geradezu vor Gesundheit und Lebensfreude: Die Dame auf einem Schwan hat offensichtlich ihren Spaß - vor dem Eingang zur Kirche "Sta. Maria degli Angeli". Michelangelo hat diese Kirche in einen Raum der Diokletionsthermen eingebaut - innen eine großartige Kirche und der Eingang ist völlig unscheinbar.

Eine weitere Nymphe - wahnsinnig diese Lebenskraft! 2010 ist allerdings alles voller Algen....

Durch ein Gitter fototgrafiert in die Thermen des Dioklatian...

Fassade der Kirche "San Carlo alle Quattro Fontane" von Borromini.

Alles winzig: Kreuzgang der Kirche.

Da ich bei der Hotelsuche im Zentrum trotz meiner Beweglichkeit mit dem Faltrad viel Zeit verloren hatte, nahmen wir schließlich für die erste Nacht eines für 60 bzw. 40 Euro und zogen am nächsten Morgen in eine Art Familienhotel um (40/40) um ("Renzo" in der "Via Principe Amedeo", vielleicht 50 m südöstlich der Kreuzung mit der "Via Gioberti") für eine Person zahlt man oft dasselbe wie für zwei, selbst wenn in dem Doppelzimmer zwei getrennte Betten und in dem Einzelzimmer ein "Matrimonium-Bett" ist. Von Vorteil ist gewiss, wenn man gleich für alle Tage bucht, vielleicht ist auch noch ein günstigerer Preis möglich, ansonsten stand bei uns auf dem Preisschild im Zimmer sowieso 75 Euro pro Nacht. Frühstück hatten wir keines, brauchten wir auch nicht, Maria isst sowieso nur Spezialnahrung und ich finde Brot mit Aufschnitt, was man sowieso leicht besorgen kann, und Tee mit dem Tauchsieder (im "Falttopf" = alukaschierter Getränkekarton)" sowieso am praktischsten.

In den ersten Tagen hatten wir bisweilen fürchterliches Wetter - doch wir nutzen die Gelegenheit, einmal das Thermenmuseum näher zu besichtigen, von Vorteil ist ja in Rom, dass wir über 65 sind - und der Eintritt also für uns frei ist.

Skulpturen in den Diokletianthermen: Nach Ernest Bornemann ("Das Patriarchat") waren die männlichen Skulpturen bei den alten Römern (wie auch insbesondere bei den alten Griechen) nackt, weil für sie Nacktheit ein Zeichen von Freiheit, Menschsein, ist - und das passte nur zu den Männern.

Frauenskulpturen waren dagegen bekleidet, die Bekleidung hat hier etwas damit zu tun, dass "man" sich Frauen nur als Besitztum ("eines Mannes" oder "vieler Männer") vorstellen konnte.

Ausgenommen natürlich Göttinnen (hier die Aphrodite), die waren auch vollwertig - die konnte "man" sich also auch nackt vorstellen.

Hübsch dasselbe Problem in der geistigen Welt auf einem Sarkophag:

Die männlichen Putti nackt - die weiblichen bekleidet, obwohl "sie" offensichtlich dem männlichen Putto Annäherungsversuche macht.

Merkwürdig die Flügel der weiblichen Putti: Erich v. Däniken würde sicher vermuten, dass sie nur Aufziehpuppen sind!

Mithraskult: Ein Stier wird geopfert. Dieser Kult stand bisweilen in Konkurrenz zum frühen Christentum. Und als das Christentum "gewann", bekehrten sich vermutlich auch Mithraspriester zu dem offensichtlich besseren Glauben und nahmen jedoch ihre Ideen mit und beeinflussten das Christentum.

Bei Grabungen gefundene Votivgaben, wenn ein Körperteil krank war. Bis auf die männlichen Geschlechtsteile habe ich solche Votivgaben auch schon mal bei christlichen Kirchen gefunden (ich erinnere mich an Portugal), allerdings eher "verschämt dahinter".

Da unser Kollege schon oft in Rom war und nicht so besichtigungswütig wie wir war und alles eher geruhsam nahm, passte es gut, dass nur wir die Falträder hatten - wir konnten so jeweils das für uns Passende unternehmen. Immerhin trafen wir uns an drei späten Nachmittagen jeweils im Pantheon, im Petersdom, wo wir auch an einer lateinischen Messe am Altar unter dem heiligen Stuhl teilnahmen, und in der Kirche "Sta. Maria in Trastevere". An den übrigen Abenden dann eben nur zu einer Flasche Wein bei uns im Hotelzimmer.

Inneres der Sta-Maria-in-Trastevere-Kirche, eine der Hauptkirchen von Rom. Leider klappte die Belichtung nicht, schad, denn gerade das Mosaik über dem Altar ist großartig.

In der Kirche ist einer der bedeutendsten Bischöfe des Ermlands begraben, der spätere Kardinal Stanislaus Hosius, der dann in Polen die Gegenreformation durchgeführt hat.

Die unteren Zeilen seines Grabmonuments: "HAEC SCRIPSI VOBIS DE IIS QUI SEDUCUNT VOS: CATHOLICUS NON EST QUIA ROMANA ECCLESIA IN FIDEI DOCTRINA DISCORDAT" (So ungefähr: "Dies habe ich Euch geschrieben über diejenigen, die Euch verführen: Nicht katholisch ist der, wenn er die Glaubenslehre der römischen Kirche anzweifelt." Wenn es jemand besser weiß, bitte melden!)

Mosaik in der Apsis der Kirche Maria in Trastevere, Jesus mit seiner Mutter. Wenn man das nicht wüsste: Ein schönes Paar...

Es soll zwar einmal eine Päpstin gegeben haben (Johanna), doch geht es bei diesem Fresko in der Maria-in-Trastevere-Kirche vermutlich um etwas anderes.

Als das Wetter nach den ersten Tagen besser wurde, trauten Maria und ich uns weiter weg, etwas zum Plazza del Popolo mit der Kirche des Augustinerklosters, wo der Augustinermönch Martin Luther einmal - vor seiner Reformation natürlich - in Ordensangelegenheiten war und dabei so richtig das damalige Rom erlebte.

Augustinerkirche und -kloster an der Plazza del Popolo. Luther hatte hier bei seinem Aufenthalt in den Jahren 1510 und 1511 beobachtet, als er die Messe las, dass der römische Ordensbruder am Nebenaltar in der gleichen Zeit fünf (oder gar sieben?) Messen las. Ursache waren die Verpflichtungen, für die längst verstorbenen Stifter von einstmals großen Vermögen Messen zu lesen, damit sie schneller aus dem Fegefeuer in den Himmel kamen. Leider waren die Vermögen inzwischen wegen üblicher Inflationen zusammengeschmolzen, doch die Verpflichtungen waren noch da, also musste das Messelesen sozusagen rationalisiert werden. Das alles war dann mit Anlass für seine Thesen im Jahre 1517.

Diese nette junge Dame - offenbar mit selbstgeschneidertem Kostüm - erinnert in ihrer Darstellung an die große Zeit der Commedia dell' Arte in Italien des 16. Jahrhunderts, fand Maria und fotografierte.
 

Dank eines Computers, der für die Balance sorgt, können selbst Ungeübte mit so etwas auf der autofreien Plazza des Popolo herumfahren.

Blick von der Plazza del Popolo auf den Pinzio, hier fängt die Villa Borghese an.

Auf dem Pinzo - oberhalb des Platzes - erzählte uns eine schlaue bayrische Studentin, dass in der Borghese-Galerie die besseren Werke seien, doch da müssten wir vorbuchen, weil nur eine bestimmte Anzahl Besucher eingelassen werde, und in der Barberini-Galerie nur die Zweite Wahl sei, doch nichts stimmte wirklich. Das mit dem Vorbuchen mag es wohl zu anderen Jahreszeiten geben, doch wir fanden in beiden Galerien die phantastischsten Werke. Besonders zwei Caravaggiobilder haben es uns angetan:

Madonna zertritt mit dem Kind den Kopf der Schlange, in der Borghese-Galerie. Es lohnt sich, die Bilder anzuschauen! Eindrucksvoll, wie Maria hier das Kind lehrt, den Kopf der Schlange zu zertreten (nach der Genesis, was dann auf Maria hingebogen wurde). Üblicherweise kenne ich von diesem Motiv immer nur "kultische Bilder", auf denen Maria eher wie eine Göttin wirkt. Hier jedoch ist das Motiv in den Alltag herübergeholt, in das normale Menschsein. Und wenn die Schlange für die alte, die kaputte Welt steht, ja auch die Welt der Fruchtbarkeitskulte oder eben der Götzendienste, in der "man" sich die Frau nur als Objekt, als Besitz und nicht als gleichwertige Partnerin vorstellen kann (siehe etwa oben!), dann wird hier ein Ansatz gesehen, diese Welt zu überwinden. Natürlich schafft die Frau die Umsetzung in die Praxis nicht allein, sie braucht dazu einen Mann, und zwar einen aufgeklärten (oder vielleicht besser sachorientierten?) und zupackenden. Also wird sie, wenn es den nicht gibt, ein Kind, sinnvollerweise ihr Kind, in dieser Richtung "erziehen", ihr zu helfen, die Kaputtheit zu überwinden, also der Schlange den Kopf zu zertreten. Für die Aufgeklärtheit mag die Nacktheit des Kindes Jesus stehen, das hier kein Baby mehr ist, wo Nacktheit normal wäre, und für das Zupacken, dass das Jesuskind mit seinem Füßchen den "Fußtritt" der Mutter noch unterstützt. Jedenfalls wirkt das völlig anders als etwa bei muslimischen Frauen heute, die ihre Jungen nicht zu einer Mithilfe bei der Befreiung der Frau erziehen, sondern eindeutig zum Machismo...(Diese Sicht würde passen zu einem anderen Bild, das etwas mehr als 20 Jahre nach dem Tod Caravaggios entstanden ist, allerdings in Antwerpen, nämlich das Bild von Abraham Janssens "Jesus mit Maria und Martha", siehe Stichwort Frau in meinem Wörterbuch.)

Judith köpft Holofernes, ein wahnsinniges Bild, in der Barberini-Galerie, einfach brutal, finde ich. Worum es im Buch Judith der Bibel geht: In einer eigentlich aussichtslosen Situation im Krieg der Israeliten gegen die Assyrer putzt sich die Witwe Judith schön heraus und schleicht sich mit ihrer Magd in das Lager der Assyrer, um dem Feldherrn Holofernes nicht nur von der angeblich aussichtslosen Situation der Israeliten zu berichten, sondern auch, um ihm zu Willen zu sein. Schließlich gewinnt sie das Vertrauen des Feldherrn und schlägt ihm bei passender Gelegenheit den Kopf ab. Judith geht dabei auf diesem Bild fast handwerklich, also kühl und sachlich, vor, ohne jede Regung von Hass in ihrem Gesicht, anders als bei der alten Dienerin. Judiths Gesicht scheint eher zu sagen, dass der Tod dieses Menschen nun einmal leider sein muss, eigentlich ist Holofernes ja ein netter Mann - mehr nicht, während aus der Dienerin schon fast ein Hass gegen die ganze Machogesellschaft zu sprechen scheint!

Zufällig kamen wir im Park "Villa Borghese" am Goethedenkmal vorbei, oben auf dem Kapitell der Dichter

Zu seinen Füßen rechts diese Gruppe - Iphigenie?

Und links diese Gruppe.

Dahinter flüstert Mephistopheles dem Faust seine Bosheiten zu.

Leider habe ich nicht aufgeschrieben, wer der Reiter und die Trauernde auf einem weiteren der vielen Denkmäler im Park der "Villa Borghese" waren.

Galleria d´Arte Moderna am nördlichen Rad der Villa Borghese: Und wieder dasselbe mit den Frauenskulpturen wie bei dem Brunnen auf der Plazza Republica: Gesundheit und Lebensfreude! Das lässt nicht auf eine Vorstellung schließen, nach der die Frau Besitztum ist - anders als bei den antiken Künstlern und allerdings auch bei den heutigen Pornofotografen und -konsumenten mit ihrer Gebrauchs- oder besser Missbrauchsmentalität zum Thema Frau. Irgendwie muss ich von diesem Bild von Frau inspiriert sein - siehe etwa meine Arbeit www.basisglaube.de . (Leider ist die Aufnahme nicht sonderlich perfekt, denn ich konnte nur mal schnell eine Aufnahme machen - selbst im Vorraum...) In der Galleria d´Arte Moderna gab es übrigens noch eine Ausstellung über Bauprojekte und ihre Verwirklichung aus der faschistischen Ära. Die Italiener gehen offensichtlich viel unbefangener mit dieser Zeit um als wir mit unserem Nationalsozialismus, bei denen war ja auch einiges anders, Faschismus und Nationalsozialismus sind nun wirklich nicht dasselbe!

Am Sonntag erlebten wir - leider verpassten wir den Anfang - ein grandioses Hochamt in der Kirche "Sta. Maria Maggiore" mit irgendeinem Kardinal und vier weiteren Bischöfen bei uns gleich um die Ecke anlässlich des römischen Festes "Maria Salus Populi Romani" ("Maria Heil des römischen Volkes"). Der Chor (Männer und Knaben) variierte im gregorianischen Credo die Stelle "Et incarnatus est", einfach wunderbar! Es gab auch noch weitere großartige Gesänge. (Anmerkung: Das alles kann uns natürlich nicht unsere Probleme, die wir mit der Kirche haben, nehmen!)

Die Kirche "Sta. Maria Maggiore".

Inneres der Kirche "Sta. Maria Maggiore".

"Maria - Heil des römischen Volkes" in der Kirche "Sta. Maria Maggiore".

Peruanische Hausangestellte packen vor der Kirche Geschenke ein. Es wird vermutlich dasselbe sein, was ich einmal in Hongkong erlebt habe: Die ausländischen Hausangestellten treffen sich am freien Sonntag auf bestimmten Plätzen, je nach ihrer Heimat.

Die Vatikanischen Museen schenkten wir uns (diesmal), es gibt ja noch so viel anderes in Rom, was sich einfach ergab! So etwa das Museum auf und unter dem Kapitol und in einem weiteren im "Altar des Vaterlands" oder - wie die Römer respektlos sagen - "in der Schreibmaschine".

Treppe zur Kirche Aracoeli neben dem "Altar des Vaterlands".

Treppe zum Kapitol

 

Früher kam man ja nie auf den "Altar des Vaterlands" der sozusagen das neuere Wahrzeichen Roms ist, und in das Museum darin. Dieser "Altar" wurde zwar zur Mussolinizeit gebaut, jedoch schon Anfang des letzten Jahrhunderts geplant, also lange vor der faschistischen Ära.

Skulpturengruppe auf dem "Altar des Vaterlands".

Blick auf das Viktor-Immanuel-Denkmal von unten. Es sieht wohl "faschistisch" aus, doch die Planungen stammen schon vor der Zeit des Faschusmus. Im Denkmal sind Ausstellugnsräume - gerade (2010) eine Ausstellung über Auschwitz und nicht nur, sondern allgemein über den Rassismus der Nazis. Mir ist besonders im Gedächtnis, wie Hanauer Juden am Bahnhof in Hanau auf den Abtransport warten - mit Koffern und in gepflegten Anzügen und Mänteln. Und wie irgendwo im Osten in einem Naturgelände nackte Frauen zur Erschießung getrieben werden... 

Denkmal Caesars - etwa an der Stelle, wo das vorige Foto her stammt. Nur nach der anderen Seite... 

Ronoviert im Jahr 11 - von den Faschisten. Dazu ist zu sagen, dass die "Faschisten" eigentlich keine Rassenideologie hatten, auch wurde Mussolini von den Faschisten selbst gestürzt - daher kann mal also zur Not "Faschist" sein...

Blick vom "Altar des Vaterlands" auf den Petersdom, im Vordergrund die Jesuitenkirche.

Blick vom "Altar des Vaterlands" auf das Trajansforum...

...und auf das Forum Romanum

Titusbogen am Forum Romanum. Dahinter (nicht sichtbar) ist das Kolosseum, wo die Gladiatorenkämpfe stattfanden. Zur Zeit vor dem Regierungsantritt des Kaisers Augustus hatten die Gladiatorenkämpfe noch eine gewissen Ähnlichkeit mit den etruskischen Totenspielen. Es waren Kämpfe auf Leben und Tod, die in der Regel von Profis, ausgebildeten Sklaven, ausgefochten wurden. Erst in der Kaiserzeit wurden die Spiele zu einem bluttriefenden Spektakel. Ihm sollen allein im Kolosseum, das ab 70 n. Chr. entstand, bis zu 300 000 Menschen zum Opfer gefallen sein. Der erwähnte Ernest Borneman schreibt, dass das, was hier geschah, schlimmer war, als was in den Exterminationslagern der Nazis geschah, denn hier gab es ja noch Zuschauer (auch Intellektuelle und Kinder, Frauen sowieso), die ihren Spaß hatten...

Der Abtransport des Siebenarmigen Leuchters aus dem Tempel von Jerusalem auf dem Titusbogen. Man soll ihn versehentlich von der Tiberinsel in den Tiber gekippt haben. Wahr ist aber, dass er nach dem Transport nach Rom nie wieder aufgetaucht ist.

Die alten Römer bauten erdbebensicher, indem sie die fugenlos aufeinander gepassten Steine mit Kupfer verbanden und alles mit Blei ausgossen. Das wertvolle Metall war in späteren Zeiten der Grund, dass man die Mauern zerstörte - oder zumindest an den entsprechenden Stellen aufmeißelte.

Auf dem Weg zur Tiberinsel: Da standen einmal drei Tempel nebeneinander, u. a. einer zu Ehren des Gottes Janus (daher der Januar), der nur in Kriegszeiten in Betrieb war. Eine Kirche wurde in den mittleren Tempel gebaut, und weil diese in dem Tempel allein zu schmal geworden wäre, nahm man jeweils die nächste Säulenreihe für den Einbau der Wand.

Die Brücke zur Tiberinsel stammt noch aus der Antike.

In der St.-Bartholomäuskirche auf der Tiberinsel gibt es einen kleinen Schrein mit einer Reliquie des hl. Adalbert, dem Patron Ostpreußens.

Da am Montag in Rom alle Museen geschlossen sind, legten wir unsere Touren natürlich entsprechend - am Montag, dem letzten Tag, dann eben noch einige Kirchen! Und es gibt genügend - und auch sehenswerte!

Pinien vor der Kirche "SS. Giovanni e Paolo".

In der Gegend ist auch der Bahnhof nach Ostia - und auf dem Platz davor steht dieses Kunstwerk: Wir interpretierten es, dass Menschen, die aus der Masse heraustreten, letztlich doch nicht weiter können, weil sie irgendwie gefesselt bleiben.

 

 

Zunächst sieht die Kirche St. Paul vor den Mauern - im 19. Jahrhundert abgebrannt und sehr im Stil der Zeit restauriert - ja nach gar nichts aus. Doch von vorne wird es schon besser.

Ansicht, wie man sie von den Postkarten kennt.

Der Apostel Paulus im Innenhof.

Inneres, leider klappte auch hier die Belichtung nicht. Im Romführer des ADAC steht, dass die Kirche innen etwas vom Charme einer Bahnhofshalle habe. Na, da muss sich aber der Verfasser auf eine schöne Bahnhofshalle beziehen.

In der Kirche hängen die Mosaiken aller bisherigen Päpste, das Mosaik von Benedikt XVI. ist angestrahlt.

Heimreise

Ortschaft in der Nähe von Rom, gleich nach dem Abflug.

Felder

Im Hintergrund die Abruzzen?

Küste - vielleicht bei Elba?

Verschiedene Bergketten.

Es ging dann über die Schweizer Alpen.

Unter uns ein großer Gletscher.

Und noch ein Gletscher - diesmal mit einem auffälligen Berg, vielleicht weiß jemand den Namen?


Mont Blanc (?) von oben

 h

Sicher ein bekannter Berg - so markant wie er ist....

Kurz vor der Landung - im Hintergrund der Rhein.

 

Vorsorglich hatte ich die Geräte bereitgestellt, damit ich die entsprechenden Teile meines Autos aufwärmen kann, damit es anspringt. Ach, es war doch etwas anderes - der Kraftstofffilter war "zu"...

Der kleine Philipp, der in der Straße wohnt, in der ich geparkt habe, probiert derweilen mein Faltrad aus.

Abschluss der Fahrt in der Wallfahrtskirche von Kevelaer, wir kamen an der Kirche sozusagen vorbei.

Und noch ein Resümee der Fahrt: Ich habe einen Schal verloren und zwei bessere gefunden - natürlich habe ich die erst einmal im Waschbecken im Hotel gewaschen!

Im nächsten Januar wieder nach Rom? Warum nicht?

www.b-reisen.tk