Shanghai März-April 2009 Gegenbesuch bei einem Professor, der einmal (in den 90er Jahren) auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung bei mir gewohnt hatte. Ich selbst war zum letzten Mal vor ca. 15 Jahren in Shanghai - und ich muss sagen: es hat sie total verändert! Es ist eine supermoderne Stadt und wo man hinsieht, alles entweder modern und tiptop - oder im Bau. Ich hatte mir bei Tesco (engl. Supermarktkette) ein Faltrad für 22 Euro gekauft und war damit etwas flexibel und konnte also auch in die Hinterhöfe reinsehen. Also, was ich gesehen habe, hat nichts mehr mit dem Schmuddel- und Arme-Leute-Kommunismus zu tun, wie wir ihn von Mitteldeutschland vor der Wende her kennen! Ich habe den Eindruck, irgendwie scheinen die in China, was die Mondernisierung betrifft, effektiver zu sein als wir hier. Ob das daran liegt, dass weniger Demokratie besteht und somit auch Planungen schneller und leichter in die Wirklichkeit umgesetzt werden können? "Mein Professor" stimmte dem so ungefähr zu.... Mein Anlass für Shanghai? Nun, ich war wieder mal mit meinem Freund und Kollegen V. in Südostasien, diesmal Anlaufpunkt Bangkok - und von dort aus wollten wir dann über die Osterferien nach Kambodscha fahren. Und da ich nun einmal mehr Zeit als diese zwei Wochen Ferien habe, flog ich drei Wochen vorher nach Bangkok - und von dort mit dem Billigairliner Air Asia über Kulala Lumpur (also Malaysia) nach Shanghai. Dort habe ich einen Freund, Professor für Kulturwissneschaften, der mich schon öfter eingeladen hatte, ich aber noch nie dort war - außer zu den Vorträgen in den 90er Jahren... Also jetzt mal hin! Hier mein kurzer Bildbericht!
Und so ist es in Shanghai fast überall - modern, modern, modern...
Natürlich gibt es noch an allen Ecken die kleinen Restaurants - oft für kaum mehr als für einen Euro (umgerechnet), doch auch in großen Restaurants gibt es solche günstigen Speisen. Und auch als Ausländer weiß man, was man bekommt...
Westliche Malerei - orientiert an der westlichen Antike - im Hongkonghaus (?). Zu Maos Zeiten wäre so etwas "Obszönes" unmögöich gewesen!
Ein Brunnen in einem "Viertelchen" mit eher kleinen Restaurants und kleinen Gesschäften - mein Professor (der Kulturwissenschaften) hatte vor dem Bau Vorschläge gemacht, was von der alten Bausubstanz erhalten werden und in das neue Viertelchen eingebaut werden könnte. Und er erzählte mir auch, was er für seine Beratung bekommen hatte.
Diese Türstürze gehörten dazu, ja sie sind typisch für die Häuser von vor 100 Jahren.
Und auch hier muss ein "Viertelchen" weichen - hier wird allerdings nichts erhalten...
Ahe, jetzt wissen wir, was die wirklichen Aktivitäten dieser Partei bei uns sind...
Wohnviertel im Westen Shanghais. Mein Profesor wohnt auch in einem solchen Haus, allerdings in einem kleineren wie vorne links. Er hat seine Wohnung gekauft von den Tantiemen für sein Buch "Hitler und die Kunst". Er erzählte mir, dass er durch den Besuch bei mir zu diesem Buch motiviert worden sei (!), denn bei mir in der Nähe gibt´s das Schloß Nörvenich - und da radle ich schon einmal mit meinen Gästen hin. Und dort gibt es Plastiken von dem bedeutenden Bildhauer der Nazizeit Arno Breker. Doch auch wenn wir durch Köln bummeln, schauen wir uns die Gebäude des ehemaligen Gerling-Konzerns an, auch dort gibt es Plastiken von Arno Breker - allerdings von der Zeit nach dem Krieg, jetzt von den heiligen Drei Königen, von der heiligen Familie, vom heiligen Martin (dem Patron der Versicherungskonzerne, denn er teilt ja mit den Notleidenden seinen Mantel (!)). Na, und irgendwann kam er also auf die Idee, die Chinesen nicht nur über den Militaristen und Massenmörder Adolf Hitler aufzuklären, sodnern auch über sein Verhältnis zur Kunst.
Mit viel Geld wurde im Westen der Milleniumpark gebaut - es gibt alles darin, Wald, Wiesen, einen großen See - und überall umgeben von Hochhäusern...
Künstliche Felslandschaften, die gehören für Chinesen vor allem zur realistischen Natur...
Junge Chinesinnen darin...
...alles künstlich...
Und immer noch: alles künstlich...
Und so einen Baum entdeckte ich auch...
Wei schön, dass es den schwedischen Biologen Linné gab - und somit überall auf der Welt die Pflanzen lateinisch benannt werden...
Haustiere in China: Ich überholte diesen Radfahrer mit meinem Faltrad. Und irgendwann "warf" er den Raben (oder die Krähe) vorsichtig gegen die Umrandungen der Bäume und fuhr weiter. Und siehe kurz darauf flog der Vogel ihm von hinten wieder auf die Schulter - und das Spiel begann von Neuem.
Klar, mit dem Transrapid bin ich auch gefahren! Na bis 300 km/h wie eben bei uns ein ICE, ab 300 wird´s schon besser, und ab 400 spürte man so richtig die Energie - bis Spitze 431 km/h! Doch das Höchsttempo (er fährt das nicht zu jeder Tageszeit, ist aber angeschlagen, wann) hält er vielleicht 20 sec, vorher und nachher immer langsamer... Und die Chancen des Systems: Ich sehe da kaum welche, das "Schienennetz" scheint mir einfach zu teuer. Und es ist ja so, dass der Transrapid ohne Räder fährt, das Geheimnis ist, dass die Leiterschleifen, die sonst in einem Elektromotor drin sind, jetzt entweder im Zug oder im Schienensystem sind, also wird da viel Kupfer verbaut - und bei den Kupferpreisen heute! Der Beton usw. ist schon teuer, doch erst recht das Kupfer kann doch kein Mensch bezahlen!
Ansonsten wie ein normaler Zug...
Die Landschaft fliegt nur so vorbei, man sieht, wie das Bild nacheinander belichtet wird, also oben anders als unten...
Und eine normale U-Bahn hat Shanghai auch, klar bei 12 Millionen Einwohnern!
Der Jadetempel zwischen den Hochhäusern, ein "Modelltempel" (etwas von "Modell" steht auch dran!), man muss auch Eintritt bezahlen, auch die Chinesen. Es sieht so aus, also ob solche Tempel nur noch als Sehenswürdigkeit gewertet werden...
Ob der Mann also ein wirklicher Gläubiger ist oder ein Staatsangestellter, der eben ab und zu einen traditionellen Ritus vollzieht und nur wie ein Gläubiger aussieht?
Alles ist neu, manchmal sieht man auch noch die kahlen Betowände hinter den Verkleidungen.
Und ein paar Mönche gibt´s auch noch - auch Staatsangestellte?
Die ältesten Fische sollen 200 Jahre alt sein, alles gehört zum Tempel....
Klar, wer die Fische fotografieren will, soll auch Futter für sie kaufen - steht auf einem Schild.
Wieder mal eine typische alte Shanghaier Gasse.
Obst- und Gemüseladen im modernen China. Davor ein Postbriefkasten.
Klar, ich war natürlich auch noch in der Kunstgalerie von Shanghai. Das Angebot der Bilder war etwas enttäuschend. Siehe dieses und die folgenden Bilder!
Und dann lagen Bücher aus, die man allerdings nur mit Handschuhen, die auch daneben lagen, anfassen durfte. Ich finde Bilder aus diesen Büchern sehr ansprechend.
Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass mein Konzept in China Chancen hat. Jedenfalls habe ich dem Professor gesagt, dass ich bereit bin für einen Vortrag in China: Sexualmoral in einer freien und atheistischen Gesellschaft.
Jedenfalls scheinen die Beziehungen dieser Paare gar nicht so geglückt zu sein.
Es ist immer schwer, eine nackte Frau darzustellen, es sieht meist so krampfig aus - ich finde, dieses Bild sieht schon besser aus als viele sonst.
Da ist wenigstens eine Art Handlung drin...
Etwas im Norden von Shanghai eine katholische Kirche im traditionellen chinesischen Stil. Ein Versuch aus den 20er Jahren. Ansonsten meine Erfahrungen mit christlichen Kirchen: Ich war an jedem der beiden Sonntage, die ich in Shanghai war, in einer anderen katholischen Kirche. Einmal in der Franz-Xaver-Kirche, die ist für die Ausländer (also für die, die dem Papst untertan sind) und einmal in der Kathedrale, die ist für die Chinesen (die ja keiner ausländischen Macht untertan sein dürfen, also auch nicht dem Papst...). Seit Mao gibt es diese "Anordnung" für die Chinesen, die bis heute noch gilt, es gibt also die offizielle katholische Kirche (die "Ohne-Papst-Nationalkirche") und die papsttreue Untergrundkirche, die bisweilen Reprasssalien zu erleiden hat. Als ich vor 20 Jahren in China war, war ich in Peking in der Kathedrale, die ja, da nicht mehr romhörig, das Vaticanum-II-Konzil nicht mitgemacht hatte, also war die Messe auf lateinisch... Heute ist auch in der Nationalkirche die Messe auf chinesisch. Und dann war ich noch mit meine Freunden in der anglikanischen Kirche für Ausländer im ehemaligen westlichen Viertel. Vor dem Gottesdienst wurde auf elektronischen Tafeln darauf hingewiesen, dass Chinesen nicht teilnehmen dürfen... Meine Mutter erzählte so etwas aus Litzmannstadt/Lodz im "Geeralgouvernement", wo ich geboren wurde. Da war die Hl.-Kreuz-Kirche für die deutschen Katholiken reserviert - und da gab es allerdings dann auch während der Gottesdienste Ausweiskontrollen der Gestapo (?) und die alten polnischen Muttchen, die doch wie immer in ihre Kirche gingen, wurden rausgeworfen (wenn das alles war...)...
Rechts "mein" Professor und sein Freund, der uns entweder in seinem Buick oder in seinem Audi herumgefahren hat. Er war früher mal Fabrikdirektor und ist jetzt etwas auch in der Richtung.
Und wieder Alt-Shanghai.
Die Häuser sind sehr intelligent gebaut, vorne repräsentativ - und hinten das wirkliche Leben... Heute lebt vermutlich in jedem Zimmer eine andere Familie, auf alle Fälle sind die Häuser für heutige Normalchinesen umfunktioniert.
Als ich das letzte Mal in Shanghai war, stand hier nur der Fernsehturm. Auf dem Pearl-Tower, dem höchsten Gebäude der Welt, war ich allerdings nicht, ich fand die Fahrt mit dem Transrapid interessanter...
Blick von Astor-Hotel (?) auf den "Bund", die Straße mit der Uferpromenade.
Ob von den alten "Viertelchen" noch etwas übrig bleibt?
Wirklich, beim letzten Mal war alles noch ganz anders!
Das Bild in der Eingangshalle des Hotels aus der Kolonialzeit mag kitschig sein, doch die Idee ist interessant, wie die weibliche Natur die männliche Macht kontrollieren kann.
Häuser von vor etwa 100 Jahren. Wir sehen etwas verächtlich auf solche Architektur - doch damals wollte man eben noch wirklich schön bauen, und hat das denn nicht auch Charme?
Zwischen 1937 und 1941 hat Shanghai einige tausend Juden aus Deutschland aufgenommen - und die haben dort auch unter japanischer Beatzung überlebt, mehr schlecht als recht, aber immerhin. Und die Shanghaier Chinesen, die selbst nichts hatten, haben ihnen geholfen.
Schade, dass das Bild des Gedenksteins für diese Juden nicht besser geworden ist...
Meine beiden Freunde und Gastgeber vor diesem Gedenkstein.
Und noch immer im Dienst...
Chinesen beim Brettspiel - ja, die Chinesen spielen gern, auch Glücksspiel...
Und mit dem Bild von einem blühenden Baum möchte ich meine Bilderserie über meinen Shanghaibesuch abschließen. Kurz, wie ich diese Bilderserie gemacht habe: Nachdem ich über manche schöne Reise gar nichts mehr geschrieben habe, weil es mir zu kompliziert war, hatte mir irgendwann einmal mein Freund V. den Tip gegeben, dass es bei "Irfan" eine Stapelverarbeitung gibt, das heißt, dass alle Bilder, die man etwa in eine Website setzen wll, auf einmal bearbeitet werden können, also hat man sich da schon viel Arbeit gespart. Und im Internet fand ich, dass für meine Zwecke "XnView" noch besser sein soll. Also habe ich mir das heruntergeladen - und unter dem Befehl "Werkzeuge - Stapelverarbeitung" kann man dann zunächst einmal einzelne Bilder oder den ganzen Ordner eingeben, was man eben bearbeiten will, dann legt man unter Option die Qualität der Bilder fest (aufpassen, dass unter "Bestehende Datei" auch "Ersetzen" steht), dann unter "Größe" die Größe der Bilder (hier: 750) - und los geht´s! Ich habe mir dann die Nummern der Bilder, die ich brauchen will, notiert und sie in einen passenden Ordner gegeben, aus dem ich sie dann in diese htm-Datei gesetzt habe. Und den passenden Text dazu und fertig! (Allerdings: Da sich bei mir jeweils eine Leerstelle in die Namen der Bilddateien eingeschlichen hatte, konnte ich sie erst nach Umwandlung hochladen, auch die ging einfach, als ich erst einmal wusste, wie das geht (siehe http://graphicssoft.about.com/cs/renamers/ht/xnviewrename.htm). |