Camino
Ignaciano (oder Ignatiusweg) 2021 und 2022 Ebro bei Alcandre (zwischen Logrono und Saragossa), Morgenstimmung Es gibt zwar Gebirge, die man überqueren muss und dabei sind auch sehr schöne Wege, doch ich denke, dass das Besondere des Ignatiuswegs die Partie am Ebro ist. Da der Ebro stark mäandert, kommt man nicht so oft an ihn heran, weil der Pilgerweg die Kurven des Ebros natürlich nicht mit macht. Doch wenn man an ihn heran kommt, es er oft sehr eindrucksvoll, vor allem auch, weil er offensichtlich sehr naturbelassen ist. Das
Problem dieses Weges schien für mich vor der
Pilgerei eher ein technisches, denn der Weg ist
nicht so mit Pilgerherbergen perfektioniert wie
die üblichen Santiago-Pilgerwege. Doch in der
Praxis war dann alles halb so schlimm, diese
Probleme sind zu lösen, allerdings gibt es kaum
Unterkunftsmöglichkeiten unter 10 €, doch
übermäßig teuer sind die Möglichkeiten hier auch
nicht. Nur einmal habe ich 50 € ausgegeben,
ansonsten zumeist unter 30 €. Auf alle Fälle
erscheint es sinnvoll, auf diese „technischen
Probleme“ ein wenig einzugehen – und zu
beschreiben, wie sie gelöst werden können oder
zumindest wie ich sie gelöst habe. Da die Etappen
bisweilen recht lang sind (um die oder auch über
30 km), habe ich es irgendwann das mit dem
"Alles-zu-Fuß" nicht so genau genommen und habe
bisweilen mit Bussen oder Bahnen oder Taxis
"abgekürzt", wo dies möglich war. Doch ich denke,
diese Abkürzungen waren unerheblich, alle zusammen
sicher weniger als 170 km, da bin ich also von den
675 km für den gesamten Weg immer noch gut 500 km
gegangen, allerdings auf 2 Jahre verteilt. Gerne
bin ich bereit, hier Erfahrungen anderer Pilger
einzubauen. Ich würde mich freuen, wenn dazu
andere Pilger diesen Bericht ausdrucken und
mitnehmen und an Ort und Stelle verbessern bzw.
ergänzen. Landschaftlich
ist die Strecke bis Laguardia sehr schön,
allerdings geht es ein paar Mal kräftig auf und
ab, dann geht es so und von Saragossa bis Fraga
ist viel Agrarindustrie (Plantagen und
Maisfelder), also nicht so umwerfend, und dann ist
es wieder bisweilen sehr schön. Da ich nun ein „Minimalpilger“ bin und also möglichst wenig Gepäck mitnehme, habe ich keinen Pilgerführer für den Weg gekauft, sondern darauf vertraut, dass ich das nötige Material schon unterwegs bekomme – mit den sinnvollen Empfehlungen. Und hier musste ich feststellen, dass es zwar Material gab, doch waren gerade die Empfehlungen, wo man nachts bleiben konnte, eher dürftig. Immerhin gibt es im Tourist Office in Loyola eine gute Karte mit den Etappen im Baskenland / Euskadi (Araba/Alava) auch auf Englisch, dagegen gibt es für Aragonien nicht viel, jedoch dann wieder für Katalonien eine schöne und informative Karte - und für die Pilgerunterkünfte in Katalonien habe ich dann auch gutes Material fast am Ende des Pilgerwegs in Montserrat gefunden (s. am Schluss). Aus allen diesen Erfahrungen habe ich diesen Bericht auch so geschrieben, dass man kein Buch braucht, sondern damit auskommt. Und schließlich ist der Weg ja mit den orangenen Pfeilen gut gekennzeichnet und es gibt auch Karten bei googlemaps ... Beginn
des Ignatiuswegs in Loyola/Loiola bzw. Azpetia:
Hier brauchte ich keine Unterkunft, denn ich hatte
meinen alten Passat-Kombi dabei - also habe ich in
dem genächtigt. Nach dem Besuch im Tourist Office
"am nächsten Vormittag" stand mein Plan fest, ich
gehe den Weg! In dem Tourist Office gibt es auch
Material zum Weg wie auch sonst - allerdings immer
nur für die jeweilige Provinz. nach
Zumarraga 17,7 km - vor allem auf einer zum
Radweg umgebauten alten Bahnstrecke, also durch
viele Tunnel und über viele Brücken. In Z. waren
die Pensionen im Zentrum leider alle voll, doch
die Pension Urola oberhalb des Bahnhofs hatte noch
ein Zimmer - 25 €. Die Pfeile auf dem Ignatiusweg
sind im Übrigen orangefarben, später kommen dann
die gelben in der entgegengesetzten Richtung dazu,
denn der Jakobsweg ab Barceloa ist dann derselbe. nach
Arantzazuko 18,9 km. Ein Bauer im Tal warnte
mich, dass meine Sandalen für den "schwierigen"
Weg im Gebirge nicht geeignet seien, doch er
kannte mich nicht! Der Weg übers Gebirge war
tatsächlich etwas mühsam, doch wunderschön!
"Unten" ist eine Wallfahrerherberge (A. ist ein
Marienwallfahrtsort) für 20 €. Unbedingt vor 19
Uhr da sein! nach
Araia 15,9 km. Es geht wieder übers Gebirge
(weitgehend dasselbe wie vom Vortag). Gegen Ende
ist der Ignatiusweg derselbe wie der Baskische
Santiagopilgerweg. Von Zeichen auf der Straße und
Schildern nicht verwirren lassen (wie das mir
passiert ist), sondern mit dem Santiagoweg die
Straße hinunter - es kommt dann schon eine
Abzweigung! Die Übernachtung soll im Giebel des
Rathauses sein, doch wegen Umbau geschlossen.
Stattdessen das Motel in San Roman de la Milan für
35 €, vorher anmelden unter 0034 96810 20 00. Im
Restaurant kann ich einen (Fernfahrer-)Teller
empfehlen, ich hatte einen "Fischteller",
hervorragend! nach
Alda 21,3 km. Es geht wieder über eine Höhe,
eine kleine Strecke ist bei regnerischem Wetter
und kurz danach allerdings sehr matschig, mit
meinen Sandalen wäre ich hier nicht gut dran
gewesen. Oben ein herrlicher Weg entlang von
Klippen - viele spanische Wanderer. Nach Ende des
Klippenstücks ist schließlich ein Wegweiser, der
auf eine große freie Fläche weist - viele Pferde
grasen hier. Diesem Wegwiser nicht stur folgen,
sondern den Bogen des Weges nach rechts mitmachen.
Und dann die Straße überqueren. Auf der Höhe 990 m
(Ituricta oder so) ist der orangefarbene
Pfeil mit einem Haken versehen, doch der ist
verwirrend, also gleich links auf den Schotterweg
abbiegen! Ich hatte bei Biltegi Etxea vorbestellt,
945406042 bzw. 656762793. Ich hätte auch gleich
nach dem Preis fragen sollen, vielleicht wären sie
dann günstiger gewesen, denn ich fand den Preis
sehr teuer, 36 €. Das Essen war ok, das Frühstück
etwas seltsam. Wer es günstiger haben will: Etwas
weiter in San Vicente de Arana gibt es eine
Pilgerherberge für 10 €. nach
Santa Cruz de Campezo 17,7 km, verschiedene
Wege, ich bin den über Antonana (ein hübsches
mittelalterliches Staedtchen, ein "Offizieller",
der schon unterwegs an mir vorbei gekommen war und
mit mir geredet hatte, öffnete mir auch die Kirche
und ein kleines Museum) gegangen. In einem
Restaurant in der Nähe der Kirche von Sta. Cruz
haben sich Gäste und Bedienung um ein Quartier für
mich bemüht, schließlich fanden sie die Casa Rural
Ibernalo 945 40 35 01 in 2 km Entfernung bei einer
Wallfahrtskirche für 30 €, sehr schön - leider in
entgegengesetzter Richtung. Es gibt auch ein Casa
Rural im Ort, ob das allerdings offen hat? nach
Laguardia 32 km. Da der Weg etwas weit war,
beschloss ich, nach Bernedo etwa auf halbem Weg zu
gehen - dort sollte es ein Jugendherberge und
diverse Casas Rurales geben, ich würde schon etwas
finden. Also erst mal Bernedo. Doch wie ich
feststellte (das Inhaberpaar einer Bar, die
eingentlich geschlossen hat, half mir beim
Suchen), hatten alle Unterkünfte entweder
geschlossen oder waren "complet", also voll. In
meiner Verzweiflung ging ich in die Apotheke auf
der Rückseite der Kirche und die Apothekerin half
mit sehr nett beim weiteren Suchen. Also riefen
wir den Pfarrer an (seine Telefonnummer steht am
Haus der Kirchengemeinde) - und der war leider
nicht in Bernedo, doch meinte er, dass wir die
Küsterin veranlassen sollten, den Portikus der
Kirche zu öffnen, ich könnte ja da schlafen. Einen
Schlafsack hätte ich ja - und die Apothekerin
wollte mir Pappen geben, damit es "etwas weicher"
war usw. Doch als wir die Küsterin (86), die
gerade die Blumen für die Kirche arrangierte, baten, den Portikus
aufzuschließen bzw. offen zu lassen,
lehnte die ab - nein ich könnte doch bei ihr
schlafen, sie hätte genug Zimmer mit Betten! Ich
half ihr dann auch gleich, die Blumen in der
Kirche zu arrangieren - und es wurde ein sehr
netter Abend! Leider verstand ich fast nichts von
dem, was sie erzählte. Natürlich war das
Abendessen inklusive. Und nNatürlich habe ich
meine Bettwäsche und meinen Schlafsack benutzt
...Und ganz happy war sie, als ich ihr am nächsten
Morgen einen Schein "für die Kirche" gab! doch
jetzt wirklich nach Laguardia! Das Tal von
Bernedo ist durch einen Riegel (Sierra Kantabria)
vom Tal von Laguardia getrennt, und ich fürchtete
schon, bis zur Verzweigung der Wege zurückgehen zu
müssen, denn auf keinen Karten, die es im Dorf zur
Genüge gab, war auch ein Weg über den "Riegel"
verzeichnet. Und von unten sah "dort oben" auch
alles sehr felsig aus. Doch Leute klärten mich
auf, es gebe sehr wohl einen Pfad - und einen
wunderschönen! Also am Wasserwerk vorbei und dann
nach den Schildern, die zwar rausgerissen sind,
doch ´noch liegend in die richtige Richtung
zeigen. Und beim Abstieg auf der anderen Seite
trifft man dann auch auf den normalen Camino -
ohne meinen Abstecher. In Kripan in der Bar gibt
des DEN Stempel des Igantiuswegs, leider habe ich
bei meinem Cafe con leche nicht danach gefragt. In
Laguardia, ein wunderschönes altes Stadtchen (die
Stadtmauer ist erhalten, doch sind Fenster der
Häuser in sie hineingebrochen, was sehr originell
aussieht, denn jeder hat eben dort ein Fenster
eingebaut, wie er es brauchte) fand ich neben der
Kirche mit dem Oktogon in einer Casa Rural Aitetxe
ein Quartier für 50 € fand: 620537650. Ich denke,
ich hatte Glück, dass ich in dem offensichtlich
von Touristen überfüllten Ort überhaupt etwas fand
- und mit Blick auf die Kirche. nach
Navarrete 19,6 km. Es war schwierig, in
Laguardia den Ignatiusweg zu finden, denn den
kennt keiner, auch auf dem Stadtplan ist er nicht
verzeichnet. Und das Tourist Office macht erst um
10 Uhr auf - und die Dame schickte mich dann auch
auf einen großen Umweg. Dabei ist der Weg ganz
einfach zu finden: Beim Chor der Kirche mit dem
Oktogon gibt es vom Plateau der Stadt einen Aufzug
nach unten - und dort gibt es wieder die orangenen
Pfeile. In Navarrete kam ich in der privaten
Herberge El Cantaro sehr gut unter, die Albergue
municipal hatte geschlossen. nach
Logrono 13 km. Und hier wieder (wie schon
früher) die "Pfarrherberge" - inklusive
gemeinschaftlichem Abendessen - gegen Spende. Da
der Weg bis Logrono sehr kurz war, bot sich auch
noch ein Mittagessen an, sozusagen "um die Ecke"
ist dafür ein gutes und günstiges Lokal. Im
Tourist Office gibt es vor allem einen schönen
Führer für Pilger für die Provinz Rioja, auch auf
deutsch. Die Etappen für die Ignatiuspilger sind
hinten nur kurz beschrieben, doch ist das Heft vor
allem für Santiagopilger gedacht - und wir können
uns die Etappen dort ja auch ansehen und
"umdenken". Auch gibt es dort (oder woanders)
einen Führer für den gesamten Ignatiusweg, der
allerdings nur eine Aufzählung der Etappen
enthält. nach
Alcanadre 31 km. Inzwischen hatte ich zwei
"Frankophone", also den pensionierten Pfarrer
"Michel" aus Brüssel und eine Französin aus St.
Emillon bei Perpingan kennen gelernt und sie
erzählten mir, dass sie die 31 km dorthin abkürzen
würden und sich um 8 Uhr ein Taxi bestellt hätten.
Klar, ich war dabei. Ich denke, ich habe sowieso
niichts verpasst, die Vorstädte sind eh langweilig
- und der Pilgerweg verläuft dann auch nur durch
Felder und bisweilen an der Bahnstrecke entlang.
In Alkanadre gibts dann wieder das Problem mit der
Unterkunft, denn die Pilgerherberge im Bahnhof
gibt es nicht mehr. Ich fand eine Unterkunft bei
Paulo und Olga - meine frankophonen Mittpilger
fanden sie in der Casa Rural für 25 €, wie sie mir
später erzählten. Wenn keine andere Möglichkeit
besteht, empfiehlt ein Führer, nach Logrono zurück
zu fahren (oder in den nächsten Ort Calahorra) und
dort zu schlafen. nach
Calahorra 21 km. Die Bahnstrecke geht hier
hinter dem Ort auf einem schmalen Absatz zwischen
einer hohen Felsenwand und dem Ebro entlang. Meine
Gastgeber erklärten mir den Weg - und nach
ziemlich genau 3 Stunden stieß ich wieder auf
die orangenen Pfeile. In den Morgenstunden
konnte ich schöne Fotos vom Ebro machen. In
Calahorra gibt es dann eine Pilgerherberge der
Franziskaner bei der Franziskanerkirche (auf der
hochsten Stelle von Calahorra) - oberhalb der
sehenswerten Kathedrale. Von einem schönen Hotel
unterscheiden sich die (Zweibett-)Zimmer nur, dass
es keine Handtücher gibt. Und das für 12 €!
Beliebtes Restaurant im Parterre. Man sollte aber
zum Essen rechtzeitig (also einige Zeit vor 16
Uhr) da sein. nach
Alfaro 24 km. Ja, hier gibt es eine
wunderschöne Pilgerherberge - mit
Abendessen, alles sehr stilvoll, der
Herbergsvater gibt sich sehr große Mühe,
gegen Spende. Die Kirche mit imposanter
Fassade ist dem Erzengel Michael geweiht.
Auf der Apsis der Kirche jede Menge
Storchennester, die Stadt ist berühmt für
die vielen Störche. Mit
meinen frankophonen Mitpilgern
haben wir am nächsten Morgen
wieder ein Taxi genommen, um die
nächste Strecke ein paar km
abzukürzen. Herberge - Spende. nach
Tudela 23 km. In Tudela schöne Altstadt mit
herrlicher Kathedrale. Besonders sehenswert m.E.
ist das Portal mit dem jüngsten Gericht. Die
Folterungen in der Hölle erinnern mich an
entsprechende Darstellungen aus dem Buddhismus.
Jugendherberge, meine beiden frankophonen
Mitpilger traf ich hier. Mit netten Italienern
(ein jungen Ärztepaar) kam ich ins Gespräch, auch
über meine Theologie, wie Jesus sich gegen die
Mafia engagiert hatte. Klar, die Italiener
verstehen die Probleme mit der Mafia wohl am
besten .... nach
Gallur 38 km. Mit der Bahn, der Bahnhof ist
bei der Jugendherberge "gleich um die Ecke", fuhr
ich bis Cortes (?), um die lange Strecke etwas
"abzukürzen". Wie auch sonst, gingen wir
nicht zusammen, sondern einzeln. Im nächsten Ort
Mallen, ich steuerte die Mitte an, um einen Cafe
con Leche zu trinken, doch hatte ich
Schwierigkeiten, von dort aus den Camino zu
finden, jeder, den ich fragte, wies in eine andere
Richtung. Und Pfeile waren keine da. Schließlich
passte eine Richtung zu meinem Gefühl (sie muss
zwischen den Fernstraßen und der Eisenbahn sein)
und die ging ich dann auch - indem ich diese
Straßen (teilweise im Bau) überquerte und dann
einen Weg links um die Anhöhe mit den Windrädern
herum suchte. Es war da auch ein schöner Weg. In
der Ferne sah ich hin und wieder auch die
Eisenbahnstrecke, also war ich auf dem richtigen
Weg. Leider habe ich mich von diesem Weg dann
abbringen lassen (zwei Männer in einem
offensichtlichen Dienst-Auto fragten mich, wohin
ich denn wollte - und da sie mich nicht
verstanden, wie ich Gallur aussprach, sagte ich
"Richtung Zaragoza", und so schickten sie mich
<vorbei an Großstallungen, wo aber außer den
Tieren offensichtlich niemand war> zu den
Fernstraßen - von denen ich dann auf einem 5 km
langen Abzweig nach Gallur ging). Ich hätte Gallur
"chajur" aussprechen müssen, wobei das ch wie in
unserem "ach" hätte klingen müssen ... In Gallur
neben dem Bahnhof dann sehr schöne Herberge -
Doppelzimmer, für 12 € mit schönem und
offensichtlich beliebten Restaurant. Der Ort ist
auch sehenswert. Leider wird man nachts bisweilen
von den - glücklicherweise wenigen -
vorbeibrausenden Zügen aus dem Schlaf gerissen. nach
Alagon 23 km. Wo schon der Bahnhof neben der
"Herberge" war und es auch mit den Zeiten der Züge
passte, nahm ich für ein paar km den Zug zur
nächsten Station, damit ich dann nur noch um die
15 km zu gehen hatte. In Alagon dann zunächst zum
Touristenamt, um einen Führer für Aragonien zu
ergattern, doch die hatten nur diesen Gesamtführer
für den kompetten Ignatiusweg. Immerhin half mit
die Dame bei der Information, eine Unterkunft zu
finden, doch da die beiden Pensionen "complet",
also voll, waren, ging ich dann ins Hostal Baraka
(30€), wo es auch Essen gab, wieder mit einer
Flasche Wein. Abends - ich hatte auch wieder
Michel getroffen, den ich ins Baraka mitnahm - war
das kleinere Essen auf Empfehlung des Wirts auch
ok. Mein Zimmer war unmittelbar vor der Kirche mit
dem eindrucksvollen Äußeren im Mujedarstil. Leider
war die Kirche natürlich zu, wie fast alle Kirchen
auf diesem Weg. nach
Saragossa 31 km. Etwa 10 km vor Saragossa
kam ich in Urola (?) an einem offensichtlich
beliebten Restaurant vorbei, also rein - und ich
hatte auch ein schönes Menü. Und von dort dann mit
der S-Bahn nach Saragossa. Dort Jugendherberge in
der Dominikanerstraße (Tel. 976282043), ich
bezahlte gleich für 2 Nächte, für Pilger 14,40 €)
gleich in der Nähe (5 oder 10 min) der berühmten
Pilar-Kirche in einer Parallelstraße zur Straße am
Ebro. Ich traf dann auch wieder Michel.
Empfehlenswert in Saragossa sind das Goya-Museum
und das Teppichmuseum bei der alten Kathedrale.
Auch andere Museen sind sehenswert - und die dann
auch noch gratis sind. nach
Fuentes de Ebro 29 km. Mit dem Bus 310
(Fahrplan im Tourist Office erfragen <oder im
Internet>, mein Bus ging um 14 Uhr) ab der Ecke
Cesaro Alierta / Camino de Las Torres bis El Burgo
de Ebro und von dort zu Fuß nach Fuentes de Ebro.
Hier hatte ich in das Hostal Elena (25 €)
vorbestellt, alles wunderschön, doch leider an der
Straße, also kümmerte ich mich für die nächste
Nacht um eine anderes Hostal. Da Texas (976 16 04
19, Mail jarogascon@hotmail.com) voll war, suchte
ich noch und wurde bei Patio fündig - mir gelang
es, den Preis auf 25 € runterzuhandeln. Ja, ich
brauchte noch eine zweite Nacht, denn: nach
Pina de Ebro 12 km. Den Weg aus Fuentes fand
ich nicht gleich, denn den kennt auch niemand.
Doch schließlich: An der Kante der Höhe zur
Ebrotiefe gibt es eine Straße, die vielleicht
einen km asphaltiert ist. Und nach ein paar km
gibt es eine Eisenbahnkreuzung - und von dort
lange entlang der eingleisigen Strecke. Es gibt
dann immer wieder orangefarbene Pfeile, und wenn
nach einer Abbiegung bis 100 m keiner kommt, ist
man falsch. In Pina d. E. soll es die Pension
Alojamentos los Valles geben Mail
pina@alojamientolosvalles.es oder 976 16 55 53 /
675 731 711, doch da rührte sich niemand. Also
trafen wir, Michel und ich, uns wie abgesprochen
(oder besser "zufällig in der Kirche") im
Restaurant am großen Platz zu einem (für mich) Abschiedsessen
vom Igantiusweg für dieses Jahr. Ich bekam bei dem
Menü sogar endlich meine Callos! Da es keinen Bus
nach Bujaraloz (noch 37 km) gibt, wollte
Michel eigentlich ein Taxi nehmen, doch da war
noch der Santiagopilger Antonio, der immer nur
Tagestouren macht und dabei sein Auto stehen lässt
und für die Nacht zu seiner Familie zurückfährt,
der wusste, dass auf der Fernstraße ein Linienbus
fährt und auch hält. Die beiden also dorthin mit
dem Taxi. Wie mir Michel schrieb, fand er in
Bujaraloz ein gutes Quartier. Es gibt da an
Hostales: El Espanol info€elespanolbujaraloz.com,
La Parrilla emartinezvillagrasa@yahoo.com, Las
Sabinas informacion@hostallassabinas.es, Los
Monegros III: hostallosmonegros3@hotmail.com. Mit dem
Bus bin ich dann nach Fuentes d. E. zurück
gefahren und von dort am nächsten Tag nach
Saragossa. Natürlich, ich hätte auch die Nacht in
der Jugendherberge in Saragossa verbringen können,
aber Fuentes fand ich für meine letzte Nacht auf
dem Ignatiusweg irgendwie passender. In Saragossa
bin ich in der Nähe des Bahnhofs Miraflores
ausgestiegen und habe mir dort gleich das
Bahnbillet nach Pamplona (Zug um 13 Uhr) gekauft.
Auf dem Fußweg in die Stadt kam ich in der Nähe
des Museums Zaragoza vorbei, also rein!
Eindrucksvoll in diesem Museum die Rekonstruktion
eines römischen Wohnzimmers ... Und da ich schon
die Fahrkarte hatte, stieg ich in den Zug nach
Pamplona am S-Bahnhof Goya ein, nicht weit von dem
Museum. Da in Pamplona alle Herbergen voll bzw.
geschlossen waren, bin ich gleich weiter gefahren
per Bus nach San Sebastian und von dort nach
Loiola - zu meinem Auto. Und das stand (natürlich)
noch da und startete auch gleich problemlos. Und
jetzt weiter 2022, am 1. September! Diesmal
habe ich meinen Passat in Roncevalles stehen
lassen, unfreiwillig musste ich in ihm nächtigen,
weil ich der Pigerherberge alle Betten
(250!) belegt waren. Der einzige Bus
nach Pamplona geht von Montag bis Freitag um 9 20
Uhr, sonn- und feiertags geht keiner. Und in
Pamplona gleich mit der Bahn weiter nach
Saragossa. Die Busse, die infrage kamen, waren
alle ausgebucht und der Zug zum günstigen Preis
ging am Nachmittag. In Saragossa wieder in der
Jugendherberge. Hier blieb ich zwangsweise 2
Nächte, weil ich erfuht, dass das Hotel in
Bujaraloz voll war. Und von den anderen
Unterkunftsmöglichkeiten in Bujaraloz
wusste ich noch nichts. Für die
Fahrt nach Bujaraloz nahm ich den
Mitfahrdienst blablacar - ich denke, das
war auch die einzige Möglichkeit. Dieser
Mitfahrdienst ist in Nordostspanien
absolut empfehlenswert, denn die
Verbindungen mit Bahn und Bus in Richtung
Westen sind nicht so toll. Und er
funktioniert ganz einfach: Zunächst muss
man sich einloggen, so dass man eine Art
Mitglied ist - mit seiner Email und mit
einem Code. Und dann sucht man sich im
Internet unter www.blablacar.de die
Mitfahrgelegenheit aus (auch beachten, ob
Treffpunkt und Endort akzeptabel sind!)
und bezahlt per Paypal oder sonstwie
seinen relativ geringen Preis. Dann
schickt man dem Fahrer eine Message oder
eine Mail oder ruft ihn an, damit alles
klar ist. Und dann trifft man sich am
vereinbarten Ort. Ich habe also Pina de Ebro (mit der Pension Los Valles für 29 €) übersprungen. nach Bujaraloz
(von Pina de Ebro 39,3
km): Das Hostal El
Espagnol kostet inzwischen
35 €. Unbedingt
reservieren, vor allem
Samstag/Sonntag:
0034976173043. nach Candasnos
21 km. Am Hostal El
Pilar für angeblich 16 €
steht ein Schild "bis 12
Uhr anrufen" 974463017,
doch ich denke, das ist
sinnlos, lieber
gleich ins Cruzansana 2 km
weiter gehen für 40 €
Zimmer und Abendessen. nach Fraga 27
km, bei km 12 gibt
es eine Tankstelle und bei
km 18 eine Bar. In Fraga
Hostal Trebol. Mit einem
Zertifikat vom Pfarrer
(bei der Kirche "St
Pedro") ist das Zimmer
umsonst! zentral nach
Lleida/Lerida 33 km:
(ich bin ab Alcarras mit
dem Bus gefahren, gute
Verbindung) Albergue St.
Anastasi, sehr gut, 15 €.
zentral nach El Palau
d´Anglesola 25,7 km
(ich bin bis Bell-lloc
d´Urgell gefahren): in der
Albergue für 6 €. An der
Tür klebt eine Liste, wer
gerade für die Pilger
zuständig ist. In der
Pyramide sehr schönes
günstiges Essen! nach
Verdu ca 29 km (ich
bin bis Bellpuig gegangen
und dort gab´s um 13 42
Uhr einen Bus nach
Tarrega): Den Geburtsort
des Missionars und
Menschenrechtlers (man
kann in so nennen) Pedro
Claver mit der schönen
Herberge von Verdu (12 €)
sollte man nicht
auslassen, indem man in
Tarrega übernachtet. nach La
Panadella 29 km
(ich bin von Tarrega bis
Cervera mit dem Bus
gefahren) im Hotel Bayona
(25 €), sehr gut!
reservieren unter
+34938092011! Essen ok. nach
Castelloli 32,1 km
(ich bin bis Igualada per
Anhalter gefahren, denn es
war Sonntag und da gab es
keinen Bus, der sonst am
Nachmittag geht). Ich
finde die Gratisherberge
neben der Kirche ok, aber
das "Restaurante La
Brillante" ist eine
Abzocke! Ich bin für ein
mäßiges Menü (ich hatte
dasselbe haben wollen, was
eine Gruppe bekam) ohne
Getränke 25 € losgeworden.
Also Speisekarte fordern
und streng nach
Speisekarte bestellen! Wer
die Anhalterfahrerei nicht
will, müsste entweder
alles gehen oder La
Panadella auslassen und ab
Tarrega oder Cervera bis
Igualada mit dem Bus
fahren. nach
Montserrat 18 km.
Die Hälfte ist ein schöner
Weg, dann muss man sich
entscheiden: Über das
Montserrat-Massiv (4 - 5
Stunden, kein Wasser) oder
auf der Straße (9 km). Ich
habe die Straße gewählt.
Kurz vor der Abtei
Montserrat stehen mehrere
Schilder, also: Straße 15
min und Waldweg 30 min.
Ich denke, der Unterschied
ist in der Wirklichkeit
nicht so groß: Also
Waldweg wählen! Die
Pilgerherberge kostet in
der ersten Nacht 10 € (da
gibts auch ein Pilgermenü
für 12,90 €) und in der 2.
Nacht 12 €. Es gibt auch
einen kleinen Laden und
eine Küche. Die Abtei ist
ein touristischer
Massenbetrieb mit 2
Zahnradbahnen und einer
Seilbahn. Man sollte die
Vesper besuchen und das
Museum und unbedingt den
Berg Sant Jeroni (1236 m,
also um die 500 m höher
als die Abtei) besteigen -
ich fing erst um 16 30 Uhr
damit an, ohne alles
Gepäck, für mich war es
eine wunderschöne
Bergwanderung und nicht
erst oben gibt es einen
phantastischen Ausblick!
Allerdings sollte man
schon ein wenig
trittsicher und
schwindelfrei sein. nach Manresa
25 km. Bis zum
Abzweig beim Kloster Santa
Cecilia geht es wieder
zurück, und dann
weitgehend schöne
"Naturwege". In Manresa
Albergue del Carme (16,50
€), zentral. Die Urkunde
gibt es in der
Touristeninfo, dort auch
gute Information. Und da
ich das Behindertenzimmer
für mich allein hatte und
auch sonst nichts los war,
konnte ich 5 Nächte
bleiben und mir alles das
ansehen, was mir bei der
Touristeninfo empfohlen
wurde. Ich finde, an einem
solchen Ziel sollte man
etwas länger bleiben, und
es hat sich gelohnt! Die Rückfahrt war
dann in zwei blablacar-Etappen
bis nach Saragossa und
Pamplona und dann mit dem
Bus vom Busbahnhof (13 50
Uhr) nach Roncevalles. Das
Problem gerade des ersten Teils des Wegs sind nach
meiner Erfahrung die Unterkünfte für die Pilger.
Dabei gibt es in den großen Ortschaften doch
gewiss viele Häuser, in denen Zimmer leer stehen.
Was wäre, wenn die Ignatiuswegorganisation die
Pfarrer anschreiben würde, dass sie sich in den
Gemeinden herumhören, wo es Zimmer gibt und wo die
Eigentümer bereit sind, Pilger zu beherbergen? Und
dann könnte in einem "besonderen Kasten" an der
Kirche eine Liste sein a la in El
Palau
d´Anglesola,
wer gerade für eine Vermittlung zuständig ist, der
dann die Pilger "verteilen" kann? Die Pilger
könnten sich dann ja mit einem "Schein"
erkenntlich zeigen - etwa mit 20 €? Viel braucht
es ja nicht, es reichen eine Matratze und
natürlich eine Waschgelegenheit und eine Toilette.
Für
Katalonien gibt es ein Unterkunftsverzeichnis, wer
es haben möchte, bitte bei mir melden! Weitere Reisen des Verfassers, u. a.
diverse Jakobswege: Reisen |