Tage in Burma - Taxifahrt durch Myanmar 2015

Im Jahr 2007  waren mein Freund und Kollege Volker schon einmal auf einer solchen Fahrt, jetzt also wieder einmal! Mal sehen, was sich
verändert hat und was wir damals nicht angesehen hatten!

Der Flug ging  wie immer nach Bangkok, von dort mit  mit dem Discountflieger AirAsia nach Yangon, der alten Hauptstadt von Myanmar.
Der Vorteil dieses "Wegs": Vermutlich ist dieser kleine Umweg über Bangkok sogar noch günstiger, außerden haben wir erst mal eine Einstimmung. Und für mich: Während Volker seine Frau in ihrer Krankheit nicht so lange alleine lassen kann, zieht mich nichts nach Deutschland und ich kann noch mehr unternehmen, das geht dann günstig von Bangkok aus.. Diesmal hatte ich die Insel  Sulawesi (oder Celebes) in Indonesien vorgesehen (da war ich noch nie) - und wieder mal ein Besuch bei der Familie von Trinh in Saigon.

Zu den Fahrten zu den Flughäfen in Bangkok muss ich unbedingt etwas sagen:  Großzügig wie wir sind, nahmen wir ein Taxi zum Flughafen DMK, von wo aus die Flüge nach Yangon oder auch Rangoon, wie wir sagten, abgehen. Doch das wäre beinahe schief gegangen. Denn der Taxxifahrer war ein Vollidiot. Er fuhr mit  Gas (LPG) und hatte offensichtlich nicht genug im Tank, fuhr also erst mal Tankstellen an, und Gastankstellen gibt es ja nicht überall. Etwa mit großemSchlenker eine in einem Industriegebiet, wo jedoch eine so lange Schlange war, dass die ihm selbst zu lang war, und er weiter fuhr. Dann fuhr er nicht den Expressway, klar, sein Vorteil doppelt: Denn er brauchte nicht die Gebühr für den Expressway  zu bezahlen - und sein Taxameter lief auch noch viel  länger. Zudem kannte er sich offensichtlich nciht aus und so kamen wir etwa 15  min zu  spät am Flughafen an. Nur dank der Perfektion des Bangkonger Flughafens DMK war das offensichtlich kein Problem, die Tasche von Volker wurde noch angenommen. (Ich hatte ja nur einen Rucksack, zumindest  für den Hinflung nach Rangun, ich wäre also in jedem Fall noch mitgekommen - doch ohne Volker?.)

Die Lehre aus diesem Fast-Desaster: Die öffentlichen Verkehrsmittel in Bangkong sind besser und zuverlässiger und billiger obendrein! Ich habe es bei dem Flug  nach Kuala Lumpur etwa 2 Wochen später ausprobiert:: Mit dem Bus 529 oder 3 fast vor unserem Guesthouse (in der Nähe der Khaosan Straße) zum Anschluss Flughafenbus A1 und dann mit diesem Bus habe ich ab Verlassen Guesthouse inklusive Wartezeiten an den  2 Bushaltestellen 58 min gebraucht  - für 44 Cent. Das Taxi hatte 1 3/4 Stunden gebraucht für 10 €. (Klar, wir hätten den Betrag kürzen sollen und uns über den Taxifahrer bei der Polizei  oder eben der zuständigen Stelle beschweren sollen, seine Nummer stand ja groß auf dem Armaturenbrett...)

Und  zum Fernflughafen BKK, von wo aus die Flieger nach Europa usw abgehen:  Meinetwegen mit dem  Taxi - aber  nur bis zum Airport-Link, das ist die Schnelbahn zum Flughafen. Volker wollte auch hier voll mit dem Taxi fahren, doch ich konnte mich durchsetzen - und habe ihn dann zum Airport-Link gebracht. Als er auf der Rolltreppe entschwand (die Schnellbahn geht hochoben), wusste ich, der Abflug klappt (mit dem Taxi bin ich mir da nicht so sicher).

Zuerst also kurz  Bangkok:



Blick vom Golden Mount in unserer Nähe auf das moderne Bangkok, unsere Szenenstraße liegt im eher alten Bangkok.




Der Stupa des Golden Mount wird unten mit  Riesigen Tüchern geschmückt, man kann siech hier verewigen bzw. seine Gebete
aufschreiben.. Es gibt eine Wäscheleine für die Geldscheine, denn natürlich muss man bezahlen, damit  das mit dem Erhören der Gebete
auch funktioniert.




Und jetzt also Rangoon oder Yangon,  wie die Burmesen sagen. Hier die berühmte Schewagon-Pagode mit dem mit echten Gold dick
belegten Stupa. Jede Menge burmsisiche Pilger. Wir Westsler müssen natürlich Eintritt bezahlen



Drumherum viele Stupas mit Buddhafiguren, diese sieht sogar echt golden aus.



Eine Art Sphinx.



Limonade  wird für die Pilger bereitet, wir haben davon nicht getrunken.



Das habe ich auch in Indien erlebt, dass das Kultobjekt mit Wasser übergossen wird.




Bei unseren Hotel (ganz gut, 32 $ für beide) ganz in der Nähe war die katholische KAthedrale.




Restaurants der verschiedenen burmesischen Kulturen waren auch in der Nähe des Hotels. Hier gab´s also indisches Essen.




Die Schiffsfahrt über den Fluss mussten wir in Dollar bezahlen, für die Einheimischen kostete die ein Bruchteil. Ja, hier kamen wir an
einem interessanten Zaun in einem Klostergarten vorbei.




Ein MArkt war auch "auf der anderen Seite", ja das war schon ein richtiges Dorf.



Und dann eine Fahrt zu dem "Goldenen Felsen", die wir beim letzten Mal  nicht gemacht hatten. Mit Taxi  - zwei Tage für 140 $. Nur mit
Handgepäck hätten wir das auch mit Linienbussen machen können, für einen Bruchteil... Aber... Und vor allem auch:  Touristen müssen Hotels
mit einer entsprechenden Lizenz nehmen, also muss man suchen (obwohl die Taxifahrer das wissen und einen hinfahren)

Der Goldene Felsen ist auf einem hohen Berg  (wohl 1000 m), hier die Abfahrt im Tal mit LKW mit Pritschen. Perfekte Orgnisation!



Der Felsen scheint nicht echt vergoldet





Oben ist ein riesiges Plateau - burmesischer Pilgertourismus!



Das Karrussell dreht  sich,  man kann beim Geldwerfen versuchen, die Töpfchen zu treffen. Eine Idee für unsere Kirchen?



Herrlicher Blick von oben.



Pilger bereiten sich auf die Nacht vor.



Ja, es sind so viele Pilger da, weil Vollmond ist, das ist immer eine festliche Angelegenheit. Und sie bleiben über Nacht und erwarten den
Sonnenaufgang. Es gibt oben auch ein Hotel für Touristen - ja, was man nicht alles noch machen könnte!



Zwei Figuren in einer Vitrine- ???



Das Mädchen wiollte mir mir fotografiert werden, einfach so.



Auf dem Weg zurück nach Yangon Unterbrechung in Bago, hier einer der liegenden Buddhas.





Treppenaufgang zum Buddha.




Auf der Rückseite des Buddhas Reliefs über eine Geschichte aus dem Buddhismus: Eine junge Frau betet so intensiv zu Buddha, so dass das
Götzenbild, zu dem sie sich bekehren soll, zerspringt. Dadurch überzeugt sie den Vater ihres MAnnes, einen König, und er bekehrt sich mit
seinem Volk zum Buddhismus.



Ein Wächterlöwe....



...und selbst "das Zenrum seines Hinterteils" ist mit einer Rosette veredelt...




In Yangon trafen wir unseren Taxifahrer vom letzten Mal wieder, der inzwischen Chef eines stattlichen Unternehmens ist  -  er kümmert sich von allem um thailändische Touristen. Der Tag Taxifahrt kostet unter 100 $ - und der Fahrer kümmert sich um alles. Natürlich müssen wir das
jeweils bezahlen. Er ist auch ein guter Führer und erklärt viel. Diesmal hat er ("Tin") uns nicht selbst gefahren, sondern gab uns einen seiner
Mitarbeiter, der seine Sache auch sehr gut gemacht hat. Eine solche Reise ist natürlich sehr bequem für die Touristen. Natürlich auch teurer.
Für die, die vorhaben, mit einer Reisegesellschaft von Deutschland aus Burma zu besuchen, weil sie etwas Angst vor ao einem fremden LAnd haben, ist so eine Taxirundfahrt gewiss eine Alternative. Vor allem steigt man ein wenig tiefer in den Alltag ein als mit so einer auf  westliche Touristen  zugeschnittene Busrundreise - in nobleren Hotels und nobleren Restaurants. Übrigens zu den Restaurants: Ich bin hier eigentlich empfindlich,  doch ich habe alles vertragen! Und was ich bisweilen gegessen habe!.

Ach ja, zu  unserem Hotel mitten in der Altstadt, in der Gegend, wo wir auch vor 7 Jahren waren, einfach aber gut. Vor allem waren Restaurants  aller möglichen Länder in der Nähe und dann auch noch eine Bierschenke. In unserem Hotel kamen wir mit einer Schweizerin etwa in unserem Alter ins Gespräch. Sie fährt bzw. fliegt auch kreuz und quer durch Ost-Asien und erzählte von ihrem Besuch bei einem berühmten Geistheiler auf Bali und von einem  Gespräch mit ihm. Also, da sei mal ein Ehepaar zu ihm gekommen, das keine Kinder bekam, um eben davon "geheilt" zu werden. Schnell hätte nun die Geistheilerin gemerkt, dass es nicht an IHR, sondern an IHM lag, er war also zeugungsunfähig. Doch sage das in dieser Macho-Gesellschaft mal einem Mann, dass das Keine-Kinder-Kriegen an ihm liegt. Der schlägt dich tot... Also gab es mal Gelegenheit, mit der Frau alleine zu reden, und der hätte sie das mit der Unfähigkeit ihres Mannes gesagt. Und sie hätte ihr weiter gesagt, dass sie 12 Taxifahrer kenne, die das also "machen" würden - und sie könne sich doch einen von denen "aussuchen". Gesagt - getan - und das Kind kam und alle waren glücklich! (Meine Tochter aus Vietnam sagte mir dazu: "So geht das doch überall in Asien...")

Erstes Ziel nach Yangon, der alten Hauptstadt, war die neue Hauptstadt Naypyitaw - flächenmäßig fünfmal so groß wie Berlin mit etwa 1 Million Einwohnern, die man aber nicht sieht, ja noch  nicht mal ahnt. Im Zentrum ein Stupa, der dem in Yangon nachemfunden ist, allerdings ist er viel luxuriöser und auch künstlerischer, und man kann in ihn  reingehen. Und sonst nur  Landschaft und dazwischen  8- oder noch mehr-spuriige Straßen. Die totale Gigantomanie.



Blick im Inneren.



Ringsum riesige Reliefs aus der Buddhagsdchichte, hier Buddha als Asket.



Weiter Richtung Inle-See, auf dem Weg ein Höhlenheiligtum mit unzähligen Buddhas, hier ein Baum davor im Tal.



Aufgänge zu dem Höhlenheiligtum.



Inneres...



Riesenspinne vor dem Eingang.



Immer wieder trifft man auf kleine Prozessionen, wo es darum geht, dass ein Junge Novize in einem Kloster wird. Alle Jungen machen so etwas durch, einmal vor dem 18.Lebensjahr, einmal danach. Sie bleiben allerdings nur etwa zwei Wochen im Kloster. Alle männlichen Burmesen sind sozusagen auch Mönche.
Wie diese Initiation begangen wird, sagt etwas über den Stand der Familie. Ganz reiche lassen ihre Söhne auf Elefanten reiten, weniger begüterte auf Pferden, wie hier, und arme lassen ihre Buben zu Fuß gehen.




Blick bei der Fahrt ins Gebirge, dahinter ist dann der Inle - See



GEmüse auf einem Markt in einem Städtchen "oben"



verschiedene Trockenfische



Inle-See: Wir machen uns fertig zur Bootsfahrt zu einem Dorf auf Pfählen -  und auf dem festen Land auf der anderen Seite.



Die Speedboote preschen über den See - nicht nur mit den Einheimischen, eben auch mit den Touristen.



Reisbrotverkäuferin, ich habe ihr auch so ein "Brot" abgekauft, Pfennige.....



Die einheimischen Frauen tragen Kopfbedeckungen aus bunten Frotteehandtüchern, auch eine Idee!



Das waren mal kleine Buddhastatuen -  nur Männer dürfen die mit Blattgold bekleben.



Die Frauen sitzen drum herum und machen Party.



Wir fuhren mit unserem Speedboot auch noch - wie vor 8 Jahren - in einen Zufluss zum Inlesee - und pilgerten durch diesen phantastischen Stupa-Wald. Wir meinen uns zu erinnern, dass damals allles viel ramponierter aussah, es wird offensichtlich etws gemacht!



Hier unser Guide und Taxifahrer. Er erzählte, dass er seit  14 Jahren eine Freundin hat, doch er kann sie von ihren Eltern aus nicht
heiraten, weil er "nur" Taxifahrer ist, also unter dem Niveau der Familie.



Was man alles so nebenbei sieht...



BeimBummel durch ein Dorf kamen wir an einer Erdnusssrösterei vorbei - doch ich schätze, nur für den indonesischen Markt!



Auf  einem Berg bei Mandalay gibt´s viele Pagoden - auch mit solchen poppigen Buddhas, na ja, eine andere Kultur mit anderem Geschmack.




Ein Thermalbad - mit einer Abteilung für Touristen und einer für Burmesen, zumindest die burmesischen Abteilung war nur für Männer. Auf meine Bitte gingen wir zu den Burmesen, wenn es auch kaum billiger war, allerdings war der Preis auch schon deswegen niedriger, weil hier eine Stunde üblich war - statt zwei für die Touristen. Umkleidekabinen gibt´s nicht, doch die Burmesen ziehe sich total schamhaft unter ihren "Röcken" um.



Ein Weingut eines Franzosen gibt es auch in der Gegend, wir haben gekostet... Doch gerade auch für unsere Verhältnisse ist der Wein ziemlich teuer.


Wahlkampf in Burma

Weiterfahrt nach Mandalay:



Die berühmte 2 km lange Teakholzbrücke bei Mandalay. Bei uns wäre die gesperrt, denn sie hat kein Geländer, das sie aus Denkmalchutzgründen gar nicht haben darf.



Brautpaar vor der Brücke



Diese Aufnahme wurde von manchen meiner Freund gelobt - allerdings ist sie nur bedingt originell, solche Aufnahmen sind längst üblich.


Und ab hier konnte ich nicht mehr fotografieren - der interne Speicher meines Apple-Fakes war voll - und ich kam in keinen anderen mehr rein. Allenfalls kann ich per E-Mail-Versand noch ein paar weitere Bilder übertragen, mal sehen!




Ja, noch eine Abendstimmung in Bagan, der Gegend mit den unzähligen Stupas (wohl über 2000)  in der Landschaft.

Doch etwas anderes: Bei der Besichtigung der Stupas in Bagan verkaufte mir eine Händlerin das Buch "Tage in Burma" von George Orwell, sie kam gleich mit dem Buch auf Deutsch auf mich zu. Ein bissiger Roman über die Situation in Burma der Zwanziger Jahre, als die engliche Kolonialzeit so langsam ihrem Ende zuging. Orwell beschreibt die Beziehungen von Engländern, Indern, Burmesen, auch im persönlichen Bereich - und sieht auch alles aus der Sicht der "Eingeborenen".
So wie ich das bisher sehe (nach der Lektüre etwa der Hälfte), ist die Hauptperson "Flory" ein höherer Angestellter einer Holzfirma. In seiner Einsamkeit verliebt er sich in die Nichte anderer Mitglieder des "Engländerclubs", als diese zum voraussichtlichen Dauerbesuch kommt. Es sieht auch von beiden Seiten nach Heirat aus, zumal die "Sympathie" wohl auch auf Gegenseitigkeit beruht, wenn m.E. beide auch nicht so recht zueinander passen. Doch irgendwann klärt die Tante das Mädchen auf, dass Flory sich eine junge Burmesin als Mätresse hält (oder hielt). Damit ist die Liebe des Mädchens aus. Zumal auch noch ein schneidiger junger Offizier auftaucht. Ein spannendes Buch! (Irgendwie sehe ich natürlich auch eine Parallele zu meiner Geschichte. Nur eben:  Das mit "meinem Mädchen" als Mätresse oder auch als Frau ging nicht, das war mir von vornherein klar, also kam das Modell einer "Tochter" infrage. Ja was wäre, wenn Flory das auch so gemacht hätte wie ich, dass er also ein junges Mädchen als seine Tochter bei sich aufgenommen und erzogen hätte  - mit einem gewagten Konzept, hier etwa das Mädchen zu einer wirklich emanzipierten Engländerin zu machen, in das ihm keiner - und vor allem auch keine Frau - reinredete? Auch so eine Art "My Fair Lady", allerdings ohne den kitschigen Ausgang des Musicals, dass der Professor das Blumenmädchen schließlich heiratet?)



Von Bangkok aus machten wir noch einen Ausflug zur River-Kwai-Brücke, die Teil einer Eisenbahnstrecke nach Burma ist, die die Japaner  während des Zweiten Weltkriegs mit Kriegsgefangenen und vor allem mit chinesischen Zwangsarbeitert bauten. Für diese Arbeiter waren die Strapazen so unsäglich, dass dabei etwa die Hälfte von ihnen, also etwa 200 000 Menschen, starben.

Nach diesem Ausflug trennten sich unsere Wege, Volker flog nach Deutschland zu seiner Frau zurück, und ich flog nach Kuala Lumpur und von dort  zu weiteren Zielen in Ostasien.

Siehe:  
http://ermland.lima-city.de/2015-celebes.htm

www.basisreligion.de

http://basisreligion.reliprojekt.de/reisen.htm