Camin del Baztan

Camino del Baztan oder Baztan-Weg von Bayonne nach Pamplona 2018 und 2019

Dieser Weg ist die Verbindung von Bayonne nach Pamplona, also zum "Französischen Weg", er ist etwa 75 km lang. Ich habe diesen Weg sozusagen zum Abschied von der Pilgerei in den Jahren 2018 und 2019 ausgesucht, nach dem Camino Vasco und dem Camino de San Salvador im Jahr 2018 und dem Englischen Weg und dem Madrider Weg von Madrid bis Sahagun im Jahr 2019.
Ja eigentlich geht der Baztanweg schon ab Bayonne, doch ich habe ihn erst bei der spanischen Grenze begonnen - und ein anderer Pilger, Sergio aus Zaragoza, meinte, da hätte ich nichts versäumt, denn von Bayonne bis zur Grenze ginge es fast nur über geteerte Straßen. Der Vorteil des Weges vor allem: relativ leere Herbergen, also ist eine Rennerei um Betten in den Herbergen nicht erforderlich, zumindest nicht im September. Im Grunde kann man mit ihm auch den Französischen Weg beginnen, also statt von St. Jean de Pied de Port oder von Roncevalles aus jetzt etwas westlich von Dantxarinea oder von dem nächsten Ort Urdax mit dem großen Kloster aus starten.

Im Prinzip kann man den Weg in drei Tagen "machen", doch eigentlich ist so eine Rennerei für die schöne Landschaft zu schade, ich empfehle also 4 oder gar 5 Tage, vor allem wenn man noch nicht "eingelaufen" ist. Ich orientiere mich bei meiner Beschreibung an einem mehrsprachigen Heft über die Pilgerherbergen in Nordspanien (2011/2012), das in einer Herberge auslag. Durch dieses Heft bin ich überhaupt auf den Baztan-Weg gekommen.

Ich bin jedes Mal mit dem Auto von meinem Sommerdomizil an der französischen Atlantikküste angereist und habe es in Urdax am Bach auf einem schattigen Plätzchen stehen lassen. Und wer kein Auto hat, könnte den Weg in Ainoha beginnen, also auf der französischen Seite, bis dorthin dürfte es Busverbindungen ab Bayonne geben.

Zum Pilgerausweis, dem "Credencial": Dieser Ausweis ist unbedingt nötig. Ihn gibt es bei den Pilgerbüros bzw. in den meisten  Pilgerherbergen, allerdings in Urdax wohl nicht. Vielleicht tut´s auch ein selbstgemachter (auf DINA 6 gefaltet), wenn da erst einmal ein paar Stempel drin sind, dann dürfte das klappen - allerdings ohne Gewähr: Credential

Zunächst wieder die Fotos, eigentlich reichen ein paar Fotos, denn der Weg besteht weitgehend nur aus "Landschaft" - doch ich habe doch ein paar mehr ausgewählt:




ein ganzes Kloster (Urdax)  für mich allein!




Blick aus dem Schlafsaal der Herberge




...und bei Nacht




halbwild Pferde - manche sind neugierig und kommen näher, andere haben eher Angst und laufen weg




wie alt mag dieser Baum sein?





die Camino-Pfelle kunstvoll an einem Durchgang für Menschen durch den Zaun





viel Natur






ja, eher Naturwald als Nutzwald




Auf diesem Obelisk steht etwas vom Abto von Urdax, es muss wohl sein Territorium gewesen sein





das ganze ist auf einer ziemlich verfallenen Burganlage für einen gepflegten Rundgang






Haus an eine alte Burg angebaut in Irurita




sieht das nicht schön aus?




Ziga, ein baskisches Dorf





Es gibt nicht wenige Piger, die würden hier nicht trinken, die trinken nur gekauftes Wasser






die Pilgerherberge in der 1. Etage, rechts die Treppe hinauf




die Betten in der Herberge von Berroeta





Hin und wieder liegt das alte Pflaster frei, diese hier stamm sicher aus dem Mittelalter



Manche Spanier wandern auch gerne, der Vater bzw. Mann fotografiert mich mit seinen beiden Frauen. Die Tochter ist Germanistin, wir konnten uns gut unterhalten.




Zwischen Venta de San Blas und Lantz, ich denke, der aufgerichtete Stein rechts dient als Anhaltspunkt, wenn alles zugeschneit ist. Dieser Weg wurde offensichtlich einmal ganzjährig begangen



Bei klarer Sicht herrlicher Ausblick




bald darauf die Ermita de Belate





und nicht weit davon diese größere Kirche mit einem alten Gebäude




innen, abgeschlossen, offensichtlich noch hin und wieder in Gebrauch

Lantz oder span. Lanz

Hauptstraße in Lantz (oder span. Lanz)




etwa 10 km vor Pamplona



solche schönen Büschel fallen auf ...



solche Toros gibt es wohl bei uns nicht



so auch diese Brücke





Der Hauptgang des Menüs im Restaurant ITZIAR in Arre (oder besser wohl Villava - Atarrabia), der Fisch heißt Chicharro, hat mir die Bedienung aufgeschrieben. Bei google gibt es keine Übersetzung, nur eine Beschreibung "ein Industriefisch", aber o.k., sehr fettig




Rathaus von Pamplona


c

Im Navarrra-Museum steht im Eingang diese Skulptur von Fructuoso Orduna Lafuente (1893 - 1973), sie bekam 1922 auf der nationalen Ausstellung der Schönen Künste den 1. Preis: "Post Nubila Phoebus" 1921





Dieses Bild war mir in Erinnerung von meinem letzten Besuch, es war aber jetzt nicht mehr zu finden, auch nicht im Katalog, dabei halte ich es für absolut ergreifend: "Sklavin". So sieht also ein Künstler eine junge Frau, der man alles genommen hat, die Familie, allen Besitz, vermutlich auch die Heimat, natürlich auch die Kleidung und die nur noch unter dem Aspekt des Wertes ihres Fleisches gesehen wird. Dafür hat sie dann auch noch einen Preis bekommen (der Lorbeerkranz auf ihrem Kopf), ein schöner Trost für sie ....  (Ich finde den Künstler noch heraus.)


 

An der Dominikanerkirche der h. Thomas von Aquin, der "Chefideologe" der katholischen Theologie des Mittelalters, die heute noch gültig ist (obwohl sie nicht viel mit dem wirklichen Jesus zu tun hat)



In einer Mellioneria auf dem Platz an der Ecke Navarreria / Carmen. Der Vorteil in dieser Bar: Man kann sehen, was man bestellt.



Freitagbend auf demselben Platz, am nächsten Tag ist wieder eine Fiesta



Das Confit im Lokal an der Grenze




Brücke über den Ardour in Frankreich


Ich habe auch einmal ein paar Worte zur Santiagopilgerei ganz allgemein geschrieben, wer Lust hat, kann sie ja auch einmal lesen.

Camino del Baztan oder auch Baztan-Weg

00,0 Dantxarinea (Grenze) - hier gibt es viele Geschäfte und Supermärkte und auch günstige Tankstellen. Der Sprit ist über 20 C günstiger als bei den französischen Discount-Tankstellen. Ob sich das Einkaufen sonst etwa für uns Deutsche lohnt, weiß ich nicht so recht. Auf alle Fälle ist der Weinbrand bei Aldi-Spanien (allerdings erst in Pamplona) günstiger und passt auch für uns Deutsche eher, denn in Spanien gibt es inzwischen fast nur noch 30 % Weinbrand, bei Aldi Spanien hat er wenigstens 36 %. Doch wenn man in der Klosterherberge in Urdax übernachten will, sollte man sich von hier aus etwas zum Essen und zum Trinken mitnehmen (die Restaurants in Urdax sind recht teuer, Menü ab 25 € plus Steuer), das man dann in der Küche der Herberge zubereiten kann. Mit dem Ceranfeld hatte ich allerdings meine Schwierigkeiten, mir gelang es nur einmal, es einzuschalten. Zum Glück gibt es auch einen Mikrowellenherd. Mittags kann man in den Restaurants an der Grenze auch gut und günstig essen, abends verkauften zumindest einige kein Essen mehr, als ich da war.

3, 4 km Urdax. Ich war 2018 in der Pilgerherberge im alten Kloster ganz allein, und da im Kloster keine Mönche oder Nonnen mehr sind, war ich auch die einzige Person, die im ganzen Kloster nächtigte. Neben der Kirche ist ein Touristenbüro, die haben dort auch schöne Infos für Pilger, doch als ich da war, war es geschlossen, ich war also für den Baztanweg auf das Unterkunftsverzeichnis, das ich mir aus dem Internet runter geladen hatte, angewiesen.

13,2 km Amaiur: anders als in meinem Unterkunftsverzeichnis steht, gibt es dort zur Zeit kein Herberge.

22,2 km Elizondo: Eine private Herberge ziemlich am Ende des Ortes. Ein Schlafsaal mit Oberlichtern, na ja, weniger empfehlenswert, vor allem ist es auch keine Herberge nur für Pilger. Beim Weiterpilgern braucht man nicht nach Elizondo zurück zu gehen, sondern man kann auch die Straße weiter gehen, bis man mitten im nächsten Ort (in Irurita) wieder auf die gelben Pfeile stößt. Elizondo ist ein großer Ort, es gibt also alle Versorgungsmöglichkeiten – unbedingt zumindest für die nächster Herberge in Berroeta vorsorgen, denn da gibt es nichts!

Mein Tipp: Wer in Elizondo noch gut drauf ist, dem empfehle ich, in Elizondo schön essen zu gehen (die Bar bzw. das Restaurant COIZ-ALDE an der Straße des Caminos fand ich beide Male sehr gut) und dann  auf meiner empfohlenen Abkürzung (nur 20 min Straße mit einigem Verkehr und man spart vielleicht zwei Kilomenter) nach Berroeta weiter zu pilgern, mir gefällt die Herberge dort viel besser - und am nächsten Tag sind es dann nicht mehr so viele Kilometer.

22,7 km Lekaroz, hier soll es auch eine Herberge geben, wohl eine Jugendherberge. Um dorthin zu kommen, geht man den gelben Pfeilen nach gleich über eine Brücke ab Zentrum Elizondo (ansonsten braucht man über gar keine Brücke zu gehen, auch nicht nach Elizondo).

32,5 km Berroeta: Pilgerherberge. Im Ort gibt es kein Restaurant und keinen Laden.

Die nächste Etappe bis Lantz (oder auf Spanisch Lanz) ist sehr lang, zumindest wirkt sie auf mich sehr lang, weil es oft auch über schlechte Wege geht. Daher also mein Vorschlag, in Berroeta zu nächtigen. Da der Ort Berroeta zwar schön ist, doch sonst nichts zu bieten hat, empfehle ich auch, etwas zum Lesen mitzubringen, evtl. etwas, was man eigentlich gelesen haben muss, aber nicht gerne liest ...

34.9 km Almandoz: Brunnen (hier gibt es für 12 lange Kilometer das letzte Wasser)

37,9 km Venta de San Bla - altes Gasthaus, ich habe allerdings nicht probiert, ob es offen war.

46,9 km Lantz: Pilgerherberge. Im Ort gibt es möglicherweise irgendwann wieder ein Restaurant (in einer Posada), bis dahin muss man sich also selbst etwas zubereiten. Die Hospitalera hat einen kleinen Laden. In der Herberge gibt´s die Möglichkeit zu braten und zu kochen.

51,3 km Olague, hier gibt es eine Pilgerherberge. Da es von Berroeta nur ein paar km waren, bin ich allerdings gleich weiter gelaufen. Wer allerdings diese Herberge einplant, sollte von Lantz aus anrufen und fragen, ob etwas frei ist, denn es ist dumm, wenn man ankommt und alles ist "completo" - und in Lantz wäre noch viel frei gewesen. In Olague ist auch der letzte Brunnen mit laufendem Wasser für die nächsten 10 km.

63,3 km Olaiz: Brunnen

70,1 km Arre, bzw. 71,3 km: 2 Pilgergerbergen. Da hier der Baztanweg mit dem Französischen Weg mit den vielen Pilgern zusammen kommt, empfehle ich, hier zu nächtigen, um am nächsten Morgen relativ früh in Pamplona zu sein, um in einer der großen Herbergen ("Jesus und Maria" und "Casa Paderborn") ganz sicher noch ein Bett zu ergattern. Die Klosterherberge Trinidad bei der Brücke in Arre kann ich nicht empfehlen, der Hospitalero ist zwar sehr nett, doch die Architektur des Pilgerteils ist absolut schlecht: Ein riesiger Raum und der Essraum und der Aufenthaltsraum und die Sanitärräume sind nach oben offen und nur durch vielleicht 2,80 m hohe Wände abgeteilt. Wenn nachts jemand auf die Toilette geht und das Licht dort anmacht, wird es auch im Schlafteil hell - dabei könnten die Mitpilger doch eine Taschenlampe oder ihr Smartphone als Taschenlanpe benutzen, doch sie tun es einfach nicht. Oder es könnten wenigstens die Lampen nach oben abgedeckt sein und die darüber schwarz gestrichen sein, um die Reflektion des Lichts durch die Decke zu mildern, doch auch das nicht. Ich habe den Vorschlag aber gemacht.
Dagegen soll die städtische Herberge sehr empfehlenswert sein.
Allerdings ist das Pilgermenü in dem Restaurant neben dieser Herberge nichts Besonderes, überhaupt laufen die Pilgermenüs auf den diversen Caminos sehr oft nch dem Verfahren: "Die Pilger kommen eh nie wieder!". Ich empfehle also hier eher das Tagesmenü im Restaurant ITZIAR
in der C/ Fermin Tirapu 3, das genausoviel kostet. Leider bietet dieses Restaurant ein Menü nur bis 15 30 Uhr an und abends gibt es nur a la carte, doch ich denke, auch das sonstige Essen lohnt sich im ITZIAR vor allem wenn man sowieso keinen Wein trinkt und mit dem angebotenen Leitungswasser zufrieden ist.

76,1 km Pamplona: Ab hier also wieder das typische touristische Pilgern.

Hier habe ich meinen "Kurzweg" beendet, auf dem es keine Sorge gab, ein Bett zu ergattern (außer in meiner letzten Herberge, da waren nach mir nur noch 4 Betten frei, ich war im Casa Paderborn, sehr zu empfehlen. Vor allem gibt es hier kleine Zimmer mit jeweils 4, 6 und 8 Betten und die anderen Rüme sind außerhalb der Zimme, wie das auch sonst normal ist bei den Pilgerherbergen).

Mit dem Bus dann am nächsten Morgen zurück nach Elizondo. Ab hier bis zur Grenze soll es lt. Internet einen Minibustransport (oder so etwas)  geben, ich habe davon jedoch nichts bemerkt. Also habe ich mich zu Fuß aufgemacht, allerdings diesmal auf der Straße 3 1/4 Std. bis zur Passhöhe (602 m) und von da ab 2 Std. den markierten Weg, den ich auch auf dem Hinweg gegangen bin,´bis zum Kloster in Urdax. Durch die Straße habe ich über eine Stunde gespart gegenüber dem "Pilgerweg". Das Taxi von Elizondo nach Urdax hätte 35 € gekostet.




Diese Liste habe ich als Aushang in einer Herberge gefunden

Und zu vielen anderen Reisen des Autors HIER


www.basisreligion.de